Wien - Sowohl für den Vorsitzenden des ÖVP-"Freundeskreises" im Stiftungsrat, Franz Medwenitsch, als auch für die Wiener ÖVP ist klar, dass die künftige ORF-Zentrale am Küniglberg stehen muss. Argumentiert wird mit den - derzeit noch - höheren Kosten eines Neubaus gegenüber der Sanierung und Konsolidierung am Küniglberg. Der Kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl, wollte  lediglich bestätigen, dass die von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz vorgelegten Berechnungen "korrekt" sind. Ob er selbst einen Neubau in St. Marx oder einen konsolidierten Standort am Küniglberg präferiere, wollte der Direktor nicht beantworten.

"Günstigste Lösung"

"Ich nehme den Generaldirektor beim Wort, der immer von der günstigsten Lösung für den ORF gesprochen hat", so Medwenitsch. Ein Neubau in St. Marx würde auf 35 Jahre gerechnet derzeit rund 120 Millionen mehr kosten als ein konsolidierter und sanierter Standort am Küniglberg und 250 Millionen mehr, als die Aufrechterhaltung des Betriebs an den drei bestehenden Wiener Standorten. Nicht berücksichtigt sind dabei allerdings Synergie- und Struktureffekte bei Personal und Technik sowie etwaigere günstigere Baukosten für einen neuen Standort. Medwenitsch: "Bis zu 250 Millionen Euro mehr für den Wunschstandort der Wiener SPÖ, das wird Wrabetz dem Gebührenzahler hoffentlich nicht zumuten wollen."

Auch Wiener ÖVP gegen St. Marx

In das gleiche Horn bläst die Wiener ÖVP, deren Obmann Manfred Juraczka betonte, dass ein Neubau in St. Marx den nackten Zahlen zufolge die teuerste Variante sei und damit letzten Endes zulasten der Gebührenzahler gehen würde. "Die einzigen, die St. Marx wirklich forcieren, sind die Vertreter der Wiener SPÖ. Der ORF-General muss also entscheiden, was ihm wichtiger ist: Die Interessen des Unternehmens oder die städteplanerischen Vorstellungen des Wiener Bürgermeisters", so Juraczka. (APA. 30.3.2012)