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Die französische Studie zeigt, dass allein die Tatsache zu glauben, dass man Alkohol getrunken hat, dazu führt, dass man sich attraktiver findet.

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Grenoble - Übermäßiger Alkoholgenuss hat, objektiv betrachtet, neben negativen Auswirkungen auf die Gesundheit auch ungute ästhetische Folgen: Schnapsnasen oder geplatze Äderchen in anderen Regionen des Gesichts sind nur zwei offensichtliche Anzeichen für hohen Alkoholzuspruch.

Französische und US-amerikanische Psychologen haben nun aber noch einen weitere ästhetischen Effekt sowohl von faktischem, aber auch nur vermeintlichem Alkoholkonsum entdeckt: Man kann sich nicht nur andere, sondern auch sich selbst schön trinken, wie die Forscher im Fachblatt Journal of Psychology berichten. Das Tolle an dieser Selbstwahrnehmungsveränderung: Sie dürfte nicht die Folge des Wirkstoffes sein, sondern auf positive gesellschaftliche Konnotationen von Alkoholkonsum ("Lockermacher") zurückgehen.

"In the Eye of the Beer Holder"

Für die Untersuchung mit dem schönen Titel "Die Schönheit liegt im Auge des Biertrinkers" wurden 19 Alkoholkonsumenten in einer Bar in Grenoble befragt, wie attraktiv, originell und humorvoll sie seien. Mit steigendem Alkoholspiegel schätzten sich die Testpersonen umso attraktiver ein.

In einem zweiten Test wurden dann 94 Männer in ein Labor bestellt, um ein Getränk zu testen. Ein Teil der Probanden erhielt ein alkoholisches Getränk und ein anderer Teil ein nicht-alkoholisches, ohne dass die Teilnehmer jeweils davon wussten. Anschließend wurden alle mit denselben Fragen wie im ersten Test konfrontiert.

Diesmal stuften sich diejenigen, die glaubten, Alkohol getrunken zu haben - ob sie dies nun tatsächlich getan hatten oder nicht - als besonders attraktiv ein. Dagegen fanden sich diejenigen, die Alkohol getrunken hatten, ohne es zu wissen, nicht anziehender als die anderen. (APA, tasch, DER STANDARD, 30.3.2012)