Baku - Aserbaidschan hat US-Medienberichten über eine angebliche Militärkooperation mit Israel gegen den Iran widersprochen. Ein ranghoher Vertreter der Präsidentschaft und ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Baku dementierten am Donnerstag einen Bericht des US-Magazins "Foreign Policy" vom Mittwoch, wonach israelische Kampfjets für einen möglichen Angriff auf iranische Atomanlagen von Aserbaidschan aus starten könnten.

"Diese Informationen sind absurd und entbehren jeder Grundlage", sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Teimur Abdullayev. Für die Präsidentschaft sagte Ali Hassanov, es werde "keine Aktionen gegen den Iran (...) vom Territorium Aserbaidschans aus geben". Anderslautende Äußerungen zielten nur darauf, das Verhältnis der beiden Nachbarländer zu "schädigen".

Vereinfachter Angriff

"Foreign Policy" hatte US-Diplomaten und US-Geheimdienstmitarbeiter zitiert, wonach Aserbaidschan Israel die Nutzung von Militärstützpunkten genehmigt habe. Damit erhöhe sich das Risiko eines israelischen Luftangriffs gegen den Iran, hieß es. Israelische Kampfflugzeuge müssten aufgrund der kürzeren Distanz nicht mehr in der Luft betankt werden, was einen Angriff erheblich vereinfachen würde.

Die Beziehungen zwischen Baku und Teheran hatte sich zuletzt eingetrübt. Der Iran hatte irritiert auf ein millionenschweres Waffengeschäft Aserbaidschans mit Israel reagiert. Teheran warf Baku zudem vor, bei Anschlägen auf iranische Atomwissenschaftler im Hintergrund mitgewirkt zu haben. Teheran macht für die Anschläge den israelischen Geheimdienst verantwortlich. Aserbaidschan wiederum will iranische Anschlagspläne gegen die Botschaften Israels und der USA in Baku vereitelt haben. Teheran bestreitet derartige Pläne.

Der Iran betreibt ein Atomprogramm, von dem sich insbesondere Israel bedroht sieht. Der Westen verdächtigt den Iran, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms heimlich an Atomwaffen zu arbeiten. Teheran weist dies zurück. (APA, 29.3.2012)