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Experten warnen vor einer möglichen Explosion durch das Gasleck.

Foto: AP/Martin Langer

London - An der havarierten Gasplattform in der Nordsee haben sich für den Fall einer Explosion zwei Lösch-Schiffe in Position gebracht. Sie befänden sich in einem Sicherheitsabstand von 3,7 Kilometern von der Plattform entfernt, sagte ein Sprecher des französischen Energiekonzerns Total am Mittwochabend der Nachrichtenagentur AFP.

Insgesamt seien damit nun vier Schiffe im Notfall "bereit, einzugreifen". Eines der Schiffe ist mit einem Unterwasser-Roboter ausgestattet, der mit einer Kamera das Leck an der Plattform untersuchen soll. Noch steht aber nicht fest, wann er zum Einsatz kommen soll.

Leck in 4.000 Metern Tiefe

Der Betreiber der leckgeschlagenen Förderplattform hat unterdessen offensichtlich die undichte Stelle lokalisiert. "Wir glauben, wir wissen wo es ist", sagte der Sicherheitschef für Großbritannien des französischen Total-Konzerns, David Hainsworth, am Mittwoch in der BBC.

Demnach befindet sich das Leck an einer vor einem Jahr stillgelegten Gasquelle, die 5.500 Meter unter den Meeresboden reicht. Die undichte Stelle befinde sich in etwa 4.000 Metern Tiefe unter dem Meeresboden.

Zwei Möglichkeiten in Aussicht

Nach Angaben von Hainsworth will das Unternehmen nun zwei Optionen zur Schließung des Lecks vorantreiben - neben einer Monate dauernden Entlastungsbohrung auch einen sogenannten "Kill". Dabei wird Schlamm von oben in das Bohrloch gepresst. Diese Variante ist schneller, gilt aber auch als risikoreicher. Es werde noch einige Tage dauern, bis alle Informationen gesammelt seien und eine Entscheidung getroffen werden könne. Bis dahin sollen beide Optionen vorangetrieben werden.

Fackel als Gefahrenherd

Das Gasleck an der Plattform Elgin PUQ rund 250 Kilometer vor der Ostküste Schottlands war am Sonntag entdeckt worden. Mehr als 300 Arbeiter mussten deshalb in Sicherheit gebracht werden.

Experten warnten am Mittwoch vor einer drohenden Explosion, wenn das durch das Leck austretende Gas mit der Fackel an der Spitze der Förderplattform in Kontakt kommt. Mit der Fackel wird normalerweise nicht genutztes Gas über der Plattform verbrannt. (APA, 29.3.2012)