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"Auf den kältesten Februar seit 26 Jahren folgte vielerorts der wärmste März seit immerhin 18 Jahren", sagt der Meteorloge Michael Beisenherz.

Foto: dapd/Lilli Strauss

Wien - Der März 2012 schließt mit großer Trockenheit und reichlich Sonnenschein direkt an die Vormonate an. Mächtige und weit ausgedehnte Hochdruckgebiete hielten die meiste Zeit über die Unwetterfronten von Österreich fern. 

"Nur vorübergehend erreichte feuchtere Luft den Alpenraum", erklärt Michael Beisenherz, Meteorologe bei UBIMET. "Nennenswerte Niederschläge gab es dabei an der Alpennordseite sowie in Osttirol und Oberkärnten. Die bisher schon deutlich zu trockene Region vom Weinviertel bis Unterkärnten ging weitgehend leer aus", so der Wetterexperte.

Starker Temperaturkontrast zum Februar

Die von Nordwesten kommenden Luftmassen hatten ihren Ursprung zumeist nicht in polaren, sondern in subtropischen Breiten. "Auf den kältesten Februar seit 26 Jahren folgte somit vielerorts der wärmste März seit immerhin 18 Jahren", so der Meteorloge Beisenherz. 

Bereits am Monatszweiten wurde in Obervellach (Oberkärnten) auf immerhin gut 800 m Seehöhe mit 23, 8 Grad ein neuer Stationsrekord aufgestellt. Am 17.3. wurden in Graz 23,6 und im niederösterreichischen Loosdorf sogar 24 Grad gemessen. In Neusiedl am See, im Februar noch Tummelplatz dick vermummter Schlittschuhläufer, konnte man im März schon an acht Tagen bei über 20 Grad plus im Straßencafé sitzen.

Föhn statt Regen und Schnee

Als Folge der vorherrschenden Nordwestwinde ergab sich durch föhniges Abtrocknen im Süden und Osten oft eine sehr niedrige Luftfeuchtigkeit. "Zusammen mit den hohen Temperaturen, dem Sonnenschein und dem Wind steigert dies massiv die Verdunstung, sodass sich die Trockenheit in diesen Regionen weiter verschärft und die Waldbrandgefahr ansteigt", so der Wetterexperte.

Einen trockenen März gab es aber im ganzen Land. Nur am Tiroler Alpenhauptkamm wurden annähernd normale Niederschlagssummen gemessen. Im Mittelburgenland und in der angrenzenden Buckligen Welt wurde im bisherigen März stellenweise noch gar kein Niederschlag registriert. Am meisten Niederschlag gab es bisher im oberösterreichischen Weyer mit 55 Litern pro Quadratmeter, gefolgt von Obergurgl im Tiroler Ötztal mit 48 Litern und in Sulzberg in Vorarlberg mit 44 Litern.

Überdurchschnittlich sonniger März

Wenig Niederschlag geht zumeist mit wenigen Wolken und viel Sonne einher, und so geht der März 2012 als überdurchschnittlich sonnig in die Wettergeschichte ein. Verbreitet gibt es ein Plus an Sonnenstunden von gut 50 %, am sonnigsten fällt die Bilanz in Kärnten aus. Gerade im Süden werden auch die letzten Märztage großteils sonnig und trocken verlaufen. (red, derStandard.at, 28.3.12)