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Laut Kraftwerksbetreiber TEPCO ist die Situation in Reaktor 2 dramatischer als angenommen.

Foto: dapd/Yoshikazu Tsuno

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Blick von oben auf die Wasseroberfläche des Containment-Behälters in Reaktors 2.

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Am Dienstag haben Arbeiter im havarierten Atomkraftwerk Fukushima zum zweiten Mal seit der Tsunami-Katstrophe Messungen durchgeführt. Laut dem Kraftwerksbetreiber TEPCO ist der Schaden an einem der Reaktoren weit schlimmer als ursprünglich angenommen.

Die Strahlenwerte in Reaktor 2 seien zehnmal höher als eine tödliche Dosis. Das habe eine endoskopische Untersuchung ergeben. Die stärkste Radioaktivität sei etwa vier Meter über dem Boden und einen Meter von der Zwischenwand entfernt gemessen worden.

Das Kühlwasser stehe nur etwa 60 Zentimeter hoch. Die Regierung war von zehn Metern ausgegangen, als sie das Kraftwerk im Dezember für stabil erklärte.

Technische Geräte halten Strahlung nicht stand

"Die Werte sind extrem hoch", sagte TEPCO-Sprecher Junichi Matsumoto zu "Japan Today". "Wir müssen spezielle technische Ausrüstung entwickeln, die den hohen Strahlenwerten standhält", so Matsumoto. Die am Dienstag verwendeten Messgeräte würden unter den derzeitigen Bedingungen höchstens 14 Stunden funktionieren.

Die beiden anderen beschädigten Reaktoren konnten bisher noch nicht genauer untersucht werden. Sie könnten aber in einem noch kritischeren Zustand sein als Reaktor 2. TEPCO teilte indes mit, die neuen Ergebnisse hätten keinerlei Auswirkungen auf die sichere Kühlung der Reaktoren, berichtete die BBC.

Entscheidung über Wiederbetriebnahme im Mai

Die japanische Regierung gab indessen bekannt, bis Mai über eine Wiederinbetriebnahme heruntergefahrener Atomkraftwerke zu entscheiden. Das sagte ein Vertreter der Regierungspartei DPJ am Mittwoch laut der Nachrichtenagentur Kyodo. Von Japans 54 Atommeilern erzeugt nur noch ein einziger Strom.

Am 5. Mai wird auch der letzte Reaktor im Kraftwerk Tomari auf Hokkaido zu Wartungsarbeiten heruntergefahren. Seit der Atomkatastrophe in Fukushima ist keiner der zu Wartungsarbeiten und Stresstests abgeschalteten übrigen Reaktoren wieder angefahren worden. (APA/red, derStandard.at, 28.3.2012)