"Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen" ist am Karfreitag zu sehen.

Foto: ORF/Telemünchen/Bernd Spauke

Wien - Mehrere A4-Seiten füllt die Ankündigung des ORF über sein Osterprogramm vom Historiendrama über Hildegard von Bingen bis zur "Schweigeminute zur Todesstunde Jesu" in ORF 2 am Karfreitag. Das lässt den Verein "Religion ist Privatsache" nach Informationen des STANDARD schon an seiner nächsten Beschwerde gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk basteln.

Vorerst setzt der Verein dem ORF noch ein "Ultimatum" etwa gegen die Schweigeminute. Bleibe der ORF dabei, werde er neuerlich die Medienbehörde einschalten.
Obmann des Vereins ist der emeritierte Universitätsprofessor und Physiker Heinz Oberhummer. Dem Vorstand gehören zudem Michael Franz und Eytan Reif an. Der Verein widmet sich etwa auch Religionsunterricht.

Die KommAustria gab dem Verein schon in seiner Beschwerde gegen den ORF über den Vizechefredakteur des ORF-Landesstudios Niederösterreich teilweise Recht: Der Redakteur hatte Mitarbeiter per Mail angewiesen, den Attentäter von Oslo nicht als "christlichen Fundamentalisten" zu bezeichnen, sondern als "religiösen Fanatiker" oder vor allem als "Rechtsextremisten".

Damit habe er die vom ORF-Gesetz "gewährleistete Freiheit der journalistischen Berufsausübung verletzt", entschied die Behörde. ORF-Chef Alexander Wrabetz legte Berufung ein. (fid, DER STANDARD, 28.3.2012)