Salzburg - Ein Kameramann des ORF Salzburg und sein Assistent sind am Sonntag von aggressiven Fans des Clubs Austria Salzburg attackiert und verletzt worden. Der Assistent musste im Krankenhaus behandelt werden. Die ORF-Leute seien vor dem Regionalliga-Spiel der Red Bull Juniors gegen Austria Salzburg beim Eingang zum EM-Stadion in Wals-Kleßheim beschimpft, eine Böschung hinuntergeworfen und mit Fäusten und Füßen malträtiert worden, wie Roland Brunhofer, Direktor des ORF-Landesstudios Salzburg, im APA-Gespräch erklärte.

Die Fan-Attacke wurde bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, weder der Verein noch der ORF werden die Sache auf sich beruhen lassen. Die Attacke auf das Kamerateam ist laut Brunhofer völlig grundlos erfolgt: "Ich lege für dieses Team die Hand ins Feuer, das sind besonnene Kollegen, die lassen sich nicht so einfach provozieren."

Fernsehberichte über Austria Salzburg gecancelt

Das ORF-Landesstudio wird seine Berichterstattungspflicht zwar erfüllen und die Fußball-Ergebnisse veröffentlichen. "Aber Fernsehberichte über Austria Salzburg wird es bis zur Klärung der Angelegenheit keine geben. Ich bin schließlich auch für die Sicherheit meiner Mitarbeiter verantwortlich. Und in diesem Fall wurde eindeutig eine Grenze überschritten", argumentierte der Landesdirektor.

Auch Austria-Salzburg-Obmann Walter Windischbauer sagte im ORF, er wolle "mit solchen Idioten" nichts zu tun haben. "Natürlich kann ich mich im Namen von Austria Salzburg für derartige Vorfälle nur entschuldigen, weil tätliche Angriffe für uns absolut inakzeptabel sind. Es wird Konsequenzen haben für die, die wir ausforschen können."

Brunhofer hat den Fußballbund informiert und den Verein in einem Brief zu Gesprächen über Sicherheit eingeladen. Dieser prüft Stadionverbote für die Fans. (APA, 27.3.2012)