Genf - Der Syrien-Sondergesandte von UNO und Arabischer Liga, Kofi Annan, hat eine weitere Antwort von der syrischen Führung auf seinen Friedensplan erhalten. Annan prüfe die Reaktion aus Damaskus auf seinen Sechs-Punkte-Plan derzeit, erklärte der Sprecher des früheren UN-Generalsekretärs am Montag. Die syrische Regierung von Präsident Bashar al-Assad hatte bereits Mitte März auf den Friedensplan reagiert, Annan hatte aber weitere Informationen aus Damaskus gefordert.

Annans Plan sieht ein Ende des seit mehr als einem Jahr andauernden Konflikts in Syrien vor. Demnach sollen sich unter anderem die Regierungstruppen aus den Protesthochburgen zurückziehen, humanitäre Helfer Zugang zu Kampfzonen erhalten und Gefangene freigelassen werden. Am Sonntag hatte Russlands Präsident Dmitri Medwedew Annan seine Unterstützung zugesagt. Am Dienstag und Mittwoch will Annan in Peking um Zustimmung werben. Russland und China hatten bereits zwei UN-Resolutionen zu Syrien blockiert, ihre Unterstützung für Annan ist deshalb entscheidend für eine Lösung der Krise.

"Falsch, Fristen zu setzen"

Annan rief die Konfliktparteien in Syrien am Montag auf, zu Gesprächen über ein Ende der Gewalt zusammenzukommen. "Es ist wichtig, dass alle Syrer am Verhandlungstisch sitzen", sagte Annan russischen Nachrichtenagenturen. Über das Schicksal Assads und dessen Rücktritt sollten zudem ausschließlich Syrer entscheiden. Es sei "falsch, Fristen zu setzen", um die Gewalt im Land zu beenden.

Das syrische Parlament forderte Assad unterdessen auf, die für den 7. Mai geplante Parlamentswahl auf ein späteres Datum zu verschieben, damit die Umsetzung von Reformen ermöglicht werden könne. (APA, 26.3.2012)