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Markenzeichen Katze und Dirndl: So wurde Edith Klinger in ihrer Sendung "Wer will mich?" berühmt.

Foto: APA/ORF/Andreas Friess

Wien - Die "Tiermutti" der Nation, Edith Klinger, bekannt für ihren Kampf um das Wohl und Wehe von Hund, Katz' & Co., wird dieser Tage 90 Jahre alt. Die engagierte Tierschützerin lebt schon seit mehreren Jahren zurückgezogen. Am Mittwoch steht ihr runder Geburtstag an.

20 Jahre lang, bis zum Dezember 1999, hatte Edith Klinger mit der Tiershow "Wer will mich?" ORF-Fernsehgeschichte geschrieben. Die Frage wurde längst zum geflügelten Wort in Österreich, und der sorgsame Umgang mit Haustieren in die heimischen Wohnzimmer transportiert.

Die engagierte Tierschützerin bestritt mehr als 800 Sendungen und suchte dort für herrenlose Hunde und Katzen ein neues Heim. Zu Beginn - die erste Ausgabe von "Wer will mich?" zeigte der ORF am 23. Februar 1981 - war die Sendung nur fünf Minuten lang. Doch mit jedem Monat wurde sie länger. Hervorgerufen durch das große Echo, das "Wer will mich?" hatte, wurde schließlich auf 15 Minuten verlängert.

Zunächst als Schauspielerin tätig

Dabei hat alles ganz "untierisch" begonnen. Geboren am 28. März 1922 in Wien, ist Edith Klinger in Rumänien aufgewachsen. Sie besuchte das französische Lyceum in Bukarest, nach der Matura die Akademie für Darstellende Künste. 1947 kam sie nach Wien und wirkte zunächst als Schauspielerin in österreichischen Nachkriegsfilmen und in kleineren Theatern.

Dann wurde Edith Klinger Managerin in einer Textildruckerei und begann 1964 bei der "Krone" als Freie Mitarbeiterin, für die sie Filmkritiken, Reise- und vor allem Tiergeschichten schrieb. "Drei Jahre habe ich unentgeltlich für das Blatt gearbeitet, weil ich nicht wollte, dass mein Engagement für die Tiere zum Beruf wird", beteuerte Edith Klinger. Schließlich avancierte sie für Jahrzehnte zur "Ikone" der "Krone-Tierecke".

In den 70er Jahren hat die "Grande Dame der verstoßenen Tiere" im Seniorenklub mitgewirkt, und 1991 überreichte ihr Bürgermeister Helmut Zilk, selbst ein eingestandener Hunde-Fan, einen Preis der Leopold-Gratz-Stiftung, die Privatinitiativen sozialer Art fördert. (APA)