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Die "Gurke" hat gewonnen,...

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...den Fahrer freut's.

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Begleitschutz für Lewis Hamilton.

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Sepang - Fernando Alonso hat Ferrari im Regen-Roulette von Malaysia ein märchenhaftes Comeback beschert und ist mit dem fast sensationellen Sieg vor Mexikos Talent Sergio Pérez auf Sauber an die WM-Spitze chauffiert. Weltmeister Sebastian Vettel (Red Bull) und der bisherige Spitzenreiter Jenson Button (McLaren) erlebten dagegen einen Sonntag zum Vergessen blieben am Ende eines Rennens mit einer 51-minütigen Gewitter-Pause ohne Punkte.

Vettel lag bis acht Runden vor Schluss noch auf Platz vier, bis ihm nach einem Kontakt mit dem dem Hispania von Narain Kathikeyan der linke Hinterreifen platzte und er letztlich auf Platz 11 zurückgeworfen wurde. Der angesäuerte Champion: "Wie im echten Leben gibt es eben ein paar Gurken, die auf der Strecke fahren. Da muss man überlegen, ob Autofahren für ihn der richtige Job ist."

Button hatte sich bereits kurz nach dem Neustart des Rennens an zweiter Position liegend am Auto des langsamen Inders den Frontflügel beschädigt und wurde am Ende gar nur 14. Sein Teamkollege Lewis Hamilton rettete wenigstens ansatzweise die McLaren-Ehre, machte aber wie schon vor einer Woche in Melbourne aus der Pole Position nur einen dritten Rang. Dennoch liegt er mit 30 Punkten in der WM-Wertung hinter Alonso (35) auf Position zwei. Dahinter folgt Button (25).

Alonso behielt mit dem eigentlich noch nicht konkurrenzfähigen Ferrari die Nerven und verteidigte seinen 28. GP-Sieg am Ende abgeklärt gegen Pérez. Der 22-Jährige erklomm in seinem 19. Grand Prix aber erstmals aufs Podium. Für Sauber war es nach zuvor sechs dritten Plätzen das beste Resultat seiner Formel-1-Geschichte, was Teamgründer Peter Sauber ein paar Tränen in die Augen trieb.

Perez ist seit 2010 Teil des Nachwuchsprogrammes von Ferrari. Der Shootingstar gilt als logischer Nachfolger für Felipe Massa, dessen Vertrag mit Saisonende ausläuft. Gerüchten über einen vorzeitigen Wechsel erteilte er aber auch nach der ersten Sternstunde seiner Karriere eine klare Absage. "Mein ganzer Fokus liegt auf Sauber", betonte der Mexikaner. "Das Team hat großartig gearbeitet, um mir diese Chance zu geben."

Unterbrechung nach Runde neun

Nach dem Start behaupteten Hamilton und Button zunächst ihre Spitzenpositionen, Michael Schumacher (Mercedes) wurde von Lotus-Pilot Romain Grosjean in einen Dreher geschickt und fiel auf den 16. Platz zurück. Schon nach wenigen Minuten wurde der Regen stärker und zwang die Fahrer zum Wechsel von Intermediates auf Regenreifen. Button und Alonso machten in der vierten Runde den Anfang, Hamilton, Webber, Vettel, Rosberg und Schumacher folgten in Runde fünf. Dabei fertigte Red Bull Webber und Vettel direkt nacheinander ab, ohne dass der Weltmeister warten musste.

Weil das Gewitter immer heftiger wurde, schickte die Rennleitung zunächst in der siebten Runde das Safety-Car auf die Strecke. Zwei Runden später wurde das Rennen vorerst abgebrochen. Sofort wurden Erinnerungen wach: 2009 war der Grand Prix ebenfalls wegen eines Wolkenbruchs nach 31 Runden zunächst unterbrochen, später aber nicht wieder neu gestartet worden.

Diesmal ging es nach etwa einer Stunde aber wieder weiter, dem Reglement entsprechend zunächst hinter dem Safety-Car und auf Regenreifen. Nach vier Runden wurde das Rennen dann wieder freigegeben. Button fuhr direkt an die Box und holte Intermediates ab. Hamilton folgte eine Runde später, sodass kurzfristig Pérez die Führung übernahm. Vettel musste noch bis Runde 15 warten, weil zuvor Webber abgefertigt worden war.

Alonso bleibt am Boden

Alonso übernahm die Führung vor Pérez, während Button sich beim Versuch, Karthikeyan zu überrunden, den Frontflügel beschädigte und an die Box musste. Der Mexikaner machte danach Jagd auf den zweifachen Weltmeister und war bis auf eine Sekunde an den Spanier herangekommen, als der in Runde 40 auf Trockenreifen wechselte. Pérez wartete eine Runde länger und kam danach deutlich hinter Alonso zurück auf die Strecke. Noch einmal kämpfte er sich heran, wurde dann jedoch nach einem Fahrfehler weit aus einer Kurve getragen. Danach stellte Pérez seine Bemühungen ein.

"Unser Ziel war es, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Jetzt sind es 25 geworden. Besser geht es nicht. Aber das ändert nichts daran, dass wir weiter hart arbeiten müssen", sagte der Sieger.

"Mit dem Ferrari-Sieg können wir noch halbwegs gut leben", erklärte Red Bull-Motorsportchef Helmut Marko. "Wir waren eigentlich schnell unterwegs. Und sind enttäuscht, dass wir aus dem chaotischen Rennen nicht mehr Kapital haben schlagen können." (sid/red, 25.3.2012)