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Der Papst grüßt die Schaulustigen in Guanajato.

Foto: APA/EPA/Ferrari

Leon - Opfer von sexuellem Missbrauch in Mexiko haben schwere Vorwürfe gegen Papst Benedikt XVI. erhoben. Der 84-Jährige habe in seiner Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan die Aufklärung des Missbrauchsskandal um den inzwischen verstorbenen Gründer des Ordens der Legionäre Christi, Marcial Maciel, behindert, heißt es in einem Manifest, das die Opfer am Samstag aus Anlass des Papstbesuches in Mexiko veröffentlichten. Eines der Opfer, Jose Barba, beklagt in der Videobotschaft, dass sie über Jahre nicht gehört worden seien.

Die Opfer des Missbrauchsskandals kritisierten zudem, dass das Thema auch bei dem derzeitigen Besuch des Papstes in Mexiko nicht zur Sprache kommen soll. Treffen von Benedikt XVI. mit Opfern pädophiler katholischer Priester wie in den USA oder Irland waren in Mexiko nicht geplant.

Der Papst feierte am Samstag im zentralmexikanischen Leon zunächst eine private Messe, bevor er zu einem weiteren Treffen mit Staatschef Felipe Calderon in Guanajuato aufbrach. Dort, in der Hauptstadt des gleichnamigen Teilstaats, wurde er von Calderon und dessen Ehefrau empfangen. Anschließend wollte der Papst eine Gruppe Kinder aus verschiedenen Regionen Mexikos treffen.

Wie schon am Vortag in Leon wurde der Papst auch in der von spanischer Kolonialarchitektur geprägten Stadt von tausenden Menschen stürmisch begrüßt, die sich in den engen Straßen der alten Silberminenstadt drängten. Von den Balkonen der Häuser ließen die Menschen Lametta auf die Papstkolonne niederregnen. Am Sonntag will der Papst am Fuße einer imposanten Christus-Statue eine Messe unter freiem Himmel halten, bevor er am Montag weiter nach Kuba reist. Bei seiner Ankunft in Mexiko am Freitagnachmittag war er von Hunderttausenden Mexikanern bejubelt worden. (APA, 25.3.2012)