Innsbruck - Peter Hocheggers Agentur Valora soll für den Nationalratswahlkampf 2008 Geld für die ÖVP-Abgeordnete Karin Hakl locker gemacht haben. Tirols ÖVP-Geschäftsführer Martin Malaun, seines Zeichens damaliger Chef der Werbeagentur Headquarter, die den Wahlkampf Hakls zum Teil "entworfen und durchgeführt" habe, erklärte gegenüber der APA: "Ja, es wurden damals zwei oder drei Rechnungen im Gesamtumfang von 20.000 Euro im Auftrag Hakls an die Valora gerichtet". Damit bestätigte er einen Bericht der "Tiroler Tageszeitung" (Samstagsausgabe).

Hakl habe die Valora damals als Rechnungsadresse angegeben. "Uns war kein Zusammenhang mit der Telekom bewusst", sagte Malaun. Es habe auch keinen Grund gegeben, die Rechnungsadresse zu hinterfragen. Die Umstände müssten jetzt genau geprüft werden. Sollte es einen Zusammenhang mit der Telekom geben, kündigte Malaun Konsequenzen an.

Hakl war damals Wahlkreisspitzenkandidatin. Die Tirolerin sitzt seit zwölf Jahren im Nationalrat und bekleidet die Funktion einer VP-Sprecherin für Innovation und Telekommunikation. Hakl betonte gegenüber der TT, dass sie "immer korrekt" gehandelt habe: "Für meinen persönlichen Wahlkampf ist die Valora sicherlich nicht aufgekommen, einzig 250 Feuerzeuge mit meinem Namen hat es gegeben." Von den Geldflüssen Hocheggers habe sie lediglich gehört. Wenn, dann habe es generell für den Wahlkampf Geld gegeben - "aber nicht für sie", versicherte die Tirolerin.

Indes wollte der Grüne LAbg. Gebi Mair in einer Aussendung wissen: "Was war Hakls Leistung?". Ferner stelle sich die Frage, warum der damalige Werbeagentur-Geschäftsführer und jetzige Partei-Geschäftsführer Martin Malaun ungefragt eine Rechnung für den Wahlkampf an eine Lobbyisten-Firma gestellt habe. Die ÖVP müsse die Tätigkeiten ihrer Werbeagenturen offen legen. Daher werden die Grünen "aus gegebenem Anlass" auch die Rolle der Werbeagenturen in ihre Gesetzesinitiativen für mehr Transparenz aufnehmen. (APA, 24.3.2012)