Schöner schwitzen
In den Bund lässt sich ein Fahrradschloss stecken, die Hose ist wasser- und schmutzabweisend, manche Nähte leuchten in der Nacht. Die 511er aus der Commuter-Serie von Levi's ist das Vorzeigeprodukt in der neuen Fahrradkollektion des amerikanischen Jeansherstellers. Mit ihr werden Klassiker der Firma aus San Francisco fahrradtauglich gemacht. Der 511 zur Seite steht dieselbe Hose aus einem besonders strapazierbaren Baumwollstoff, eine Jeansjacke mit extra langer Rücken- und Ärmelpartie (die Trucker), die wahlweise auch mit einer Nylon-Kapuze erhältlich ist, und ein Hemd aus atmungsaktiven Materialien und einer asymmetrischen Tasche am Rücken (Commuter-Shirt).
www.levi.com

Foto: Hersteller

Bei Stange halten
Der bekennende Radler liebt sein zweirädriges Dasein. Doch er beneidet den Autofahrer um seinen Kofferraum. Aber man kann nicht alles haben, und schließlich lässt sich das Nötigste auch in einer passenden Tasche transportieren. Wer keinen Gepäckträger oder Korb hat und die Schulter etwas entlasten will, kann zur Bella Ciao Vittorio Bag greifen: Die schicke Ledertasche wird um die Querstange geschnallt und bietet ausreichend Stauraum wie zum Beispiel für jedes Notebook um die 13 Zoll.
www.bellaciao.de

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Rahmen schreinern
Im Gegensatz zum Auto befindet man sich mit dem Fahrrad im Einklang mit der Natur: Schließlich schädigt man nicht die Umwelt mit Abgasen, ist immer an der frischen Luft und erkundet Pfade in der Wildnis, die dem Autofahrer verborgen bleiben. Mit dem Waldmeister Bike ist man noch mehr mit der Natur verbunden: Der Rahmen und die Felgen dieses Design-Fahrrads bestehen aus Buchenholz, das aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Jedes Rad ist ein handgefertigtes Unikat.
www.waldmeister-bikes.de

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Fassung bewahren
Das iPhone kann auch für die Radelei genutzt werden - sei es als Radio oder mit passenden Apps als GPS-Gerät. Dazu braucht es dann nur eine passende Halterung wie den Storm Cruiser, mit dem man sein iPhone 4 oder 4S stabil am Lenker befestigen kann und es damit auf der Fahrt vor Feuchtigkeit und Kratzern schützt.
www.segula-shop.de

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Balance halten
Vom Vergnügen des Radfahrens sollten auch die lieben Kleinen möglichst schnell überzeugt werden. Dabei haben sie erst damit zu kämpfen, die Balance zu halten, wobei meist Stützräder helfen. Mit dem Training Wheel Eliminator lassen sich jene Krücken leicht abwerfen. Das Kreiselinstrument wird als Vorderrad angebracht und hilft das Gleichgewicht zu halten: Senkt sich das Fahrrad zu weit auf eine Seite, dreht das Gyroskop den Lenker dabei automatisch in die Richtung, damit das Kind das Fahrrad wieder ausbalanciert.
www.hammacher.com

Foto: Hersteller

Kopf belichten
Die Madonna del Ghisallo, die Schutzpatronin der Radfahrer, kann nicht überall gleichzeitig sein. Und da der Radler häufig Freiwild im Straßenverkehr ist, heißt es achtzugeben und selbst Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Der Proviz Saturn Bicycle Helmet schützt nicht nur den eigenen Kopf, sondern macht einen für andere Verkehrsteilnehmer im Dunkeln deutlich sichtbar: Die neongelbe Oberfläche reflektiert das Licht anderer Fahrzeuge, und zur weiteren Absicherung blinkt auf der Vorder- und Rückseite eine LED-Leuchte.
www.firebox.com

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Stählern schließen
Der Radfahrer sollte loslassen können. Sofern man kein Klapprad hat, muss der Bock ab und an unbeobachtet stehengelassen werden. Da ist er leichte Beute für Fahrraddiebe, weshalb man ihn entsprechend sichern sollte. Am Bordo Granit X-Plus 6500 werden die Gauner sich die Zähne ausbeißen: Das Faltschloss aus fünf robusten Stahlstäben ässt sich aufgrund der flexiblen Bauart leicht in allen Winkeln um das Rad schließen und kann so kompakt zusammengefaltet werden, sodass man es an der Flaschenhalterung anbringen kann.
www.abus.de

Foto: Hersteller

Nachricht abstrampeln
Im Zeitalter der kollektiven Mitteilsamkeit ist man auf dem Rad zum Schweigen verdammt. Schließlich verbietet die Sicherheit, bei der Fahrt zu posten, und dass man seine Tweets auf dem Radweg nicht fremden Leuten ins Gesicht brüllt, gebieten Gesetze der Vernunft und Höflichkeit. Mit dem Bike Messenger kann man sich auch auf dem Sattel mitteilen: Das Gerät zeigt ab sechs km/h eine der voreingestellten oder eine selbstprogrammierte LED-Nachricht auf dem drehenden Rad an, indem es sich die Trägheit des Auges zunutze macht.
www.get-digital.de

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Gleitfahrt stützen
Selbstdisziplin ist der Grundstein der effektiven sportlichen Betätigung. Doch mancher geht ganz besonders streng mit sich ins Gericht: Der empfindet dann selbst das Radeln als zu faul, weil er dabei ja bequem auf seinem Hintern sitzt. Dann wird Aeyo sicher seine Aufmerksamkeit erregen: Diesen Roller bewegt man im Stehen wie auf Inlineskates. Bloß gleitet man dabei aber etwas stabiler, weil man sich hier auf einen Lenker stützt und bei Bedarf die Geschwindigkeit nicht mit den Füßen, sondern mit einer Fahrradbremse reduziert.
www.aeyo.com

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Royal radeln
Grundsätzlich ist das Fahrrad zur Fortbewegung gedacht. Jedoch verrät das Aussehen des Drahtesels viel über seinen Reiter. Die Sportlichen schwingen sich aufs Rennrad, die Hipster strampeln ironisch auf dem knallbunten Kindervelo. Für die Formbewussten hingegen ist der Guv'nor gedacht: Das Rad der Manufaktur Pashley aus der Shakespeare-Stadt Stratford-upon-Avon erfreut das Auge entsprechend im englisch noblen Retrostil.
www.geheimrad-von-hafner.at

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Räder erwachen zum Leben
Man wischt über den Bildschirm, und das Rennrad dreht sich, während seine Chromteile aufblitzen. Man fährt vorsichtig von links nach rechts, und das Faltrad klappt langsam zusammen. Man tippt ein Bild an, und es wird lebendig, ein Ausschnitt aus einem Film, in dem ein bestimmter Drahtesel eine tragende Rolle hatte. Diese App fürs iPad, schrieb das amerikanische Monatsmagazin The Atlantic, zeigt möglicherweise die Zukunft des Buchverlegens. War schon die Print-Version von Michael Embachers Cyclepedia ein Hit, so erwachen die rund 100 Radmodelle auf einem Tablet zu animierten Objekten der Begierde.

Foto: Hersteller

Die Räder stehen auf Embachers Dachboden in Wien. Je nach Laune wählt der Architekt das eine oder andere für seine Fahrten zu Kunden aus. Die makellosen Bilder, die Bernhard Angerer gemacht hatte, lockten zuerst den Verlag Thames & Hudson und dann, so Embacher, "zwei Engländer, die mit ihrem Geld gerne Projekte fördern, die ihnen Spaß machen". Billig war die App-Version keineswegs. Angerer musste nochmals jedes freigestellte Modell dutzende Male ablichten, damit die Rundumbewegungen der Objekte computergeneriert werden konnten.
Cyclepedia - Iconic Bicycle Designs. Heuristic-Media, iPad-App, € 9,90

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Made in Himmelblau
Am Himmelblau erkennen die stolzen Besitzer ganz bestimmter Rennräder einander. Ah, Bianchi! Die Fabbrica Italiana Velocipedi Edoardo Bianchi, 1885 in Mailand gegründet, stand viele Jahre für den italienischen Radsport schlechthin. Zwar produzierte das Unternehmen auch andere Verkehrsmittel, Motorräder und Autos, doch mit den Fahrrädern machte es Italien mobil wie sonst nur Fiat, und mit den Rennmaschinen, "Campionissime", schrieb es Geschichte. Daniele Marchesini hat in Bianchi die Geschichte der großen italienischen Fahrradmarke nacherzählt (Delius-Klasing-Verlag, Bielefeld 2010). Im Untertitel des italienischen Originals heißt es sogar: "Ein einziges Fahrrad in Führung", aber das ist wohl übertrieben.

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Immerhin gab und gibt es andere Anwärter wie Bottecchia, Moser, Colnago und kleinere und noch feinere Radschmiede. Bianchi gehört außerdem inzwischen einem schwedischen Konzern. Das Buch ist trotzdem eine Liebeserklärung an Made in Italy. Ein eigener Bildteil führt anhand von vielen Modellen vor, wie sehr über die Jahrzehnte erstens an jedem einzelnen Teil getüftelt und verändert wurde, bis nichts mehr gleich war. Und wie zweitens doch die Grundidee vom Bahnrad 1899 bis zu den heutigen "Leggerissima"-Fliegengewichten dieselbe geblieben ist: Räder, Rahmen, Kette, Pedale, Bremse, basta.(Johannes Lau, Michael Freund, Stephan Hilpold, Rondo, DER STANDARD, 23.03.2012)

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