Rom - Der Imam der Großen Moschee in Rom, Abd-el-Sami Mahmoud Ibrahim Moussa, ist wegen eines Aufrufs zum Heiligen Krieg abgesetzt worden. Vorausgegangen war ein Protest des italienischen Innenministers Giuseppe Pisanu gegen den Gewaltaufruf des in der islamischen Gemeinde Roms von Anfang an umstrittenen Geistlichen. Moussa wurde durch einen gemäßigteren Prediger ersetzt, nachdem die Botschafter Saudiarabiens und Ägyptens Druck ausgeübt hatten. Pisanu hatte die Entfernung des Imam gefordert, nachdem dieser in einer Predigt am 6. Juni gesagt hatte: "O Gott, verhilf den Kämpfern in Palästina, Tschetschenien und anderswo zum Sieg. O Gott, zerstöre die Häuser der Feinde des Islam! Hilf uns, die Feinde des Islam zu vertreiben!" Weiter hatte der Prediger laut Zeitungsberichten erklärt, die Taten der islamischen Kämpfer gegen die Juden in Palästina seien legitim, sie seien Märtyrer des Islam. An der Auswahl des Imam, der in der Regel von der Kairoer Al-Aksa-Hochschule entsandt wird, sind die in Rom ansässigen Botschafter mehrerer islamischer Länder beteiligt. (APA/DER STANDARD, Printausgabe, 16.6.2003)