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Assad (l.) und Putin auf einem Archivfoto von 2006.

Foto: AP photo/RIA Novosti, Mikhail Klimentyev, Presidential Press service, file

Laut einem Bericht des US-Senders ABC, der sich auf russische Quellen beruft, sind am Montag zwei Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte im syrischen Hafen Tartus angekommen. An Bord sollen sich Marineinfantristen der Anti-Terror-Einheit befinden. Ein Sprecher der Flotte sagte der russischen Agentur Interfax, das Schiff ersetzte zwei schon vor Monaten nach Syrien entsandte Vehikel. Es solle die Präsenz Russlands in der krisengeschüttelten Region demonstrieren und gegebenenfalls russische Bürger aus Syrien nach Hause holen.

Das teilte am Montag die Führung der russischen Schwarzmeerflotte in der ukrainischen Stadt Sewastopol auf der Halbinsel Krim nach Angaben der Moskauer Agentur Interfax mit. Der 1966 in Finnland gebaute Tanker "Iman" werde vom Aufklärungsschiff "Äquator" begleitet, das im Mittelmeer vor Anker gegangen sei, sagte ein Marinesprecher. Russlands Außenminister Sergej Lawrow nannte die Berichte hingegen "Märchen", falsche Berichte würden gestreut, um die "anti-syrische Kampagne" zu unterstützen.

Russischer Tanker vor Syrien nicht für Kampfhandlungen gedacht

Der russische Tanker "Iman" vor der syrischen Hafenstadt Tartus hat nach Angaben aus Moskau nur eine Einheit zum Schutz vor Piraten an Bord. Russland unterhält in Tartus einen Marinestützpunkt. Auch der Generalstab in Moskau sowie Vize-Verteidigungsminister Anatoli Antonow bezeichneten Informationen über russische Kampfeinheiten für Syrien als "Unsinn". Die Führung der russischen Schwarzmeerflotte hatte am Montag nach Angaben der Agentur Interfax mitgeteilt, die Marineinfanteristen an Bord der "Iman" sollten eine mögliche Flucht russischer Bürger aus dem Konfliktgebiet absichern.

Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Victoria Nuland, sagte gegenüber ABC, Washington habe bisher keine Kenntnis über russische Truppenpräsenz in Syrien. Vergangene Woche hatte Lawrow behauptet, sein Land hege keine Pläne Militär in das nahöstliche Land zu entsenden. Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow bestätigte hingegen, dass Moskau dem Regime von Bashar al-Assad Militärberater zur Seite stellt.

Russland gehört zu den letzten Verbündeten des syrischen Regimes, dem es bis zuletzt Waffen liefert und im UN-Sicherheitsrat den Rücken stärkt. Bisher scheiterten Verurteilungen des Assad-Regimes an den Vetos von Russland und China. (red/APA, derStandard.at, 20.3.2012)