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London/Frankfurt - Anleger mit Kreditausfallversicherungen auf griechische Anleihen können sich weitgehend schadlos halten. Im Schnitt sollen 78,5 Prozent des Nominalwerts der Papiere zurückerstattet werden, wie der Derivateverband ISDA mitteilte. Insgesamt dürften etwa 2,5 Mrd. Dollar (1,9 Mrd. Euro) an Investoren fließen, die sich mit sogenannten Credit Default Swaps (CDS) gegen einen Zahlungsausfall Griechenlands abgesichert oder auf einen solchen spekuliert haben.

In Österreich ist die KA Finanz AG, Bad Bank der staatlichen Kommunalkredit, wegen ihres umfangreichen CDS-Bestandes hauptbetroffen.

Die ISDA, in der die größten Emittenten und Händler von Kreditderivaten zusammengeschlossen sind, hat den Restwert griechischer Anleihen ("Recovery Rate") im Rahmen eines standardisierten Auktionsverfahrens mit 21,5 Prozent ermittelt. Die Entschädigungssumme für CDS-Investoren ergibt sich als Differenz zwischen dem Nominalwert der Anleihen (100 Prozent) und dem Restwert. Bei der Auktion konnten zugelassene Bonds und die entsprechenden CDS eingereicht werden.

Verlust für KA Finanz etwas geringer

Nach der endgültigen Ermittlung des Restwertes griechischer Anleihen wird der Aufwand für die KA Finanz AG, der Bad Bank der staatlichen Kommunalkredit, um etwa 13 Mio. Euro geringer als bisher angenommen ausfallen, sagte KA Finanz AG-Chef Alois Steinbichler am. "Das Ergebnis ist etwas unter unserem Zielwert ausgefallen, Gottseidank", so Steinbichler.

Bisher ist Steinbichler von einem wahrscheinlichen Verlust für die KA Finanz AG in Höhe von rund 423 Mio. Euro ausgegangen. Rein rechnerisch ergeben sich nach den heutigen endgültigen Zahlen rund 410 Mio. Euro. Ansonsten habe sich an den bisherigen Annahmen nichts geändert.

Laut Steinbichler bedeute das nicht, dass diese 410 Mio. Euro auch aus dem Institut "hinausbezahlt" werden. Die Abrechnung sei eine Mischung aus Barabrechungen und physischer Begleichung. Bar abgerechnet werde etwas weniger als die Hälfte der CDS, bei der physischen Begleichung bekomme man für den alten Vertrag 100 Prozent neue griechisches Wertpapiere, die allerdings nur mit 21,5 Prozent verbucht werden könnten. Die Differenz zu den 100 Prozent sei ebenfalls "Aufwand, aber kein bezahltes Bargeld", so Steinbichler. Über die neuen Papiere, die eine durchschnittliche Laufzeit von 20 Jahren hätten, könne das Institut nach eigener Einschätzung verfügen. Der physische Ausgleich reduziere zwar den unmittelbaren Auszahlungsbedarf, in der Gewinn- und Verlustrechnung sei es trotzdem ein Aufwand (APA/Reuters, 19.3.2012)