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Ein Bild aus dem August 2011: Arbeiter in der MiG-Fabrik in Moskau schrauben an einem MiG-29K-Flieger herum, der für Indien bestimmt ist.

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Die "Admiral Gorschkow", ein russischer Flugzeugträger, der derzeit an die indischen Bedürfnisse angepasst wird, wurde 2004 gekauft. Bis 2012/2013 wird er noch umgebaut.

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Zehn Prozent der weltweit gehandelten Waffen finden in Indien ihren Abnehmer. Das Verteidigungsbudget für den Zeitraum von April 2012 bis April 2013 wird um 17 Prozent erhöht und beträgt damit insgesamt rund 40 Milliarden US-Dollar. Im Jahr darauf sollen nochmal zwölf Prozent draufgelegt werden. Die in der Nacht auf Montag veröffentlichten SIPRI-Zahlen belegen den Trend.

Russland ist der Hauptlieferant

Vor allem Russland beliefert die indische Atommacht. 80 Prozent der Importe sind russischer Herkunft. 2010 und 2011 wurden 16 MiG-29K-Kampfjets geliefert; als Lizenznehmer fungiert Indien bei insgesamt 140 SU-30MK-Jets, die 2001 bestellt wurden und noch bis 2015 gefertigt werden 2011 wurde dieser Auftrag erweitert, bis 2017/2018 sollen weitere 42 Stück gebaut werden.

Bereits 2004 hat Russland Indien auch den Flugzeugträger "Admiral Gorschkow" verkauft, der umgebaut und frühestens im Jahr 2012 (eher im Jahr 2013) ausgeliefert wird. In der Statistik für 2011 sind auch Aufwendungen für Hardware enthalten, die für die Gorschkow benötigt wird.

Flieger aus Großbritannien, Drohnen aus Israel

Doch auch andere Länder beliefern Indien. Aus Großbritannien stammen sechs Prozent der Waffenimporte, aus Israel vier Prozent. Der Handel mit Großbritannien betrifft Kampfjets des Typs Hawk-100, die von Indien ebenfalls als Lizenznehmer produziert werden. In Israel wurden neben Raketen vor allem Drohnen (Harop und Heron) bestellt, die zum Teil bereits auch schon ausgeliefert worden sind.

Nach Frankreich flossen in den vergangenen Jahren Gelder (neben Raketen) vor allem für Wartungsverträge für die vielen Mirage-Flieger, die Indien in Verwendung hat. In den kommenden Jahren wird Frankreich aber eine bedeutendere Rolle zukommen; vor kurzem wurde bekannt, dass 126 Rafale-Jäger im Wert von rund zehn Milliarden US-Dollar bei der französischen Firma Dassault bestellt werden sollen.

Die geopolitische Notwendigkeit

Indien erachtet dieses Aufrüstungsprogramm als geopolitisch notwendig. Man fühlt sich zwischen den Nachbarländern Pakistan und China eingeklemmt und fürchtet, zerrieben zu werden. Auch Pakistan und China zählen zu den Ländern mit hohen Rüstungsausgaben. China hat erst vor kurzem angekündigt, seinen Militäretat für 2012 um 11,2 Prozent zu erhöhen. Spannungen herrschen aber nicht nur zwischen Indien und seinen Nachbarn, sondern auch im Landesinneren. (Florian Gossy, derStandard.at, 19.03.2012)