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Zulauf bei den Rechtsextremen in Ungarn.

Foto: APA/EPA/Marjai

Budapest - Rund 100 neue Angehörige der verbotenen, paramilitärischen Ungarischen Garde sind am Samstag auf dem Budapester Heldenplatz angelobt worden. Die Polizei, die starke Präsenz zeigte, schritt nicht ein. Formell trat die rechtsradikale Formation unter dem Namen Ungarische Nationale Garde auf. Die Gardisten in Uniform saßen die ganze Zeit auf dem Boden und legten den Eid stumm und halb kniend ab. Mehrere hundert Sympathisanten nahmen an der Veranstaltung teil.

Vor einem Jahr war eine ähnliche Zeremonie der Garde von der Polizei mit Gewalt aufgelöst worden. Damals hatten die Gardisten in Reih und Glied gestanden. Die Ungarische Garde war 2007 von der Führung der rechtsextremen, im Parlament vertretenen Partei Jobbik (Die Besseren) gegründet worden, um gegen die angebliche "Zigeunerkriminalität" aufzutreten. Die Organisation war 2009 gerichtlich verboten worden. Seitdem tritt sie unter wechselnden Namen neu auf und zeigt sich immer wieder mehr oder weniger martialisch in der Öffentlichkeit.

Gegen die Vereidigung der Gardisten protestierten am Rande des Heldenplatzes rund 20 Menschen unter dem Motto "Nein zum Rassismus!" Polizisten bildeten ein Spalier, um sie vor aggressiven Garde-Sympathisanten zu schützen. (APA, 17.3.2012)