Wien - Mit Donau Wien steht erstmals ein österreichischer Vertreter im Viertelfinale eines internationalen Rugby-Bewerbs. Und am Samstag könnten die Wiener mit einem Sieg Eztergomi Vitezek aus Ungarn (Ankick 14 Uhr) gar ins Halbfinale des "Regional Rugby Championship" einziehen, wo 15 Teams aus Mitteleuropa gegeneinander antreten. Das Duell wird in nur einem Spiel entschieden, die Tabellenposition nach der Gruppenphase hatte für Donau die nicht unbedingt vorteilhafte Konstellation einer Auswärtspartie zur Folge.
Seit Wochen bereiten sich die Österreicher, die bei ihrem ersten Antritt in dem Bewerb noch kein Match verloren haben, auf das vielleicht wichtigste Spiel der Klubgeschichte vor: Extra-Schichten werden eingelegt. "Auch wenn es durchaus schwer fällt die privaten und beruflichen Verpflichtungen hintanzustellen, kommt jeder zum Training. Die Chance so etwas Großes zu erreichen will jeder von uns nutzen", sagt Michael Kerschbaumer hinsichtlich der hochintakten Motivation der Amateure.
Der vielseitig einsetzbare Back (Spieler der Hintermannschaft, welche in erster Linie für Aufbau und Kombinationsspiel zuständig zeichnet) spielt seit dieser Saison auf der für ihn ungewohnten Scrumhalfposition. Seine schwierige Aufgabe ist es, als Scharnier zwischen den Mannschaftsteilen zu wirken und die Spielzüge der Hintermanschaft auf die der Stürmer abzustimmen.
"Wir wollen die Revanche gegen Vitezek", ruft Kerschbaumer die letzjährige Niederlage gegen die Ungarn in Erinnerung. Mit nur zwei Punkten Unterschied nach zwei Partien hatte sich Österreichs Rekordmeister damals geschlagen geben müssen. Das knappe Scheitern sitzt noch in den Köpfen der Cracks, darunter auch Andreas Gaul, Rekordinternationaler und langjähriger Kapitän des österreichischen Nationalteams.
"Damals haben wir das Hinspiel verschlafen, das passiert uns heuer sicher nicht", meinte Kerschbaumer kämpferisch. "Wir wollen für ganz Rugby-Österreich erfolgreich sein und so unseren Sport noch bekannter machen." (rob, 16.3. 2012)