Kapstadt/Sydney - Eine 50 Mal höhere Sensitivität als die bisher leistungsstärksten Radioteleskope: So lautet die Zielvorgabe für das "Square Kilometre Array" (SKA), eine Art Super-Radioteleskop, mit dessen Bau 2016 begonnen werden soll. Genau genommen wird es sich dabei nicht um ein einzelnes Objekt handeln, sondern um einen Verbund von tausenden Radioantennen, die zusammen eine Teleskopfläche von etwa einem Quadratkilometer simulieren.

Und auch wenn der Bau (und teilweise auch die Finanzierung) noch Zukunftsmusik ist, tritt das Projekt nun in seine erste heiße Phase ein: Es geht nämlich um den Standort, an dem der Löwenanteil der Einzelantennen platziert werden soll. Es wird in jedem Fall auf der Südhalbkugel sein. Im Rennen liegen Südafrika, das sich gemeinsam mit einer Reihe afrikanischer Staaten als Partnerländer beworben hat, und Australien, das wiederum Neuseeland als Juniorpartner mitbringt. Beide Staaten betreiben derzeit eifrig Lobbying in eigener Sache, um vor allem die großen Nationen unter den 19 am Projekt beteiligten Staaten für sich zu gewinnen.

Wissenschafter hoffen, mit dem einen großen Frequenzbereich abdeckenden SKA bis zu 13 Milliarden Jahre zurück in die Vergangenheit des Universums lauschen zu können - also fast bis zum Urknall. Man erhofft sich neue Erkenntnisse unter anderem zur Entstehung der Galaxien, der Entwicklung kosmischer Magnetfelder und letztlich auch zu den beiden großen Unbekannten Dunkle Materie und Dunkle Energie. (red, derStandard.at, 16.3.2012)