Zagreb/Dublin - Kroatien wird die Auflagen für einen
EU-Beitritt bis Ende des Jahres 2006 erfüllt haben. Dies erklärte der
kroatische Ministerpräsident Ivica Racan am Samstag im Zuge eines
Arbeitsbesuchs in Irland gegenüber der Nachrichtenagentur Hina. Racan
reagierte mit seinem Statement in Dublin auf Aussagen des amtierenden
EU-Ratsvorsitzenden und griechischen Ministerpräsidenten Costas
Simitis.
Dieser hatte am Samstag nach einem Treffen mit Bundeskanzler
Wolfgang Schüssel (V) in Wien erklärt, er halte den Abschluss von
EU-Beitrittsverhandlungen mit Kroatien bis zum Jahr 2008 oder 2009
für möglich.
Beitrittsverhandlungen ab 2004
Kroatien will mit der EU 2004 Beitrittsverhandlungen beginnen und
strebt einen Beitritt zur Union bis 2007 gemeinsam mit den
Kandidatenländern Rumänien und Bulgarien an. Simitis hatte am Samstag
erklärt, bis zu einer EU-Mitgliedschaft müsse Kroatien sowie die
anderen Staaten in der Region aber noch an der Erfüllung der nötigen
Voraussetzungen arbeiten. Bei der Konferenz am Samstag sollen laut
Simitis mehr EU-Finanzmittel für die Staaten des Westbalkan gebilligt
und mehr EU-Programme für diese Länder beschlossen werden.
Beim EU-Gipfeltreffen in Saloniki ist auch eine
"Westbalkan-Konferenz" geplant, auf der die Beitrittsperspektiven für
Kroatien, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und
Serbien-Montenegro diskutiert werden. Kroatien hat jedoch bereits
deponiert, dass man einen individuellen Beitritt wünsche und nicht im
Rahmen eines "Westbalkan-Pakets" zum Zug kommen will. (APA)