Manche mögen's heiß, manche mögen's weiß: ob tradtionell oder in futuristischen Gebäuden internationaler Star-Archiktekten - Schottland investiert jede Menge, um neben Freizeittouristen verstärkt Business-Kunden ins Land zu holen. Geschäftsreisen machen ein Fünftel des schottischen Tourismus aus. 2,8 Millionen Business-Kunden zählt das Land im Jahr 2010 - ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Die meisten Gäste (außerhalb Großbritanniens) kommen aus den USA, gefolgt von Irland, Belgien und Deutschland. Am spendablesten sind auch in diesem Ranking die Amerikaner, vor den Deutschen, Niederländern und Iren. Insgesamt bringen Geschäfts-Touristen 2010 umgerechnet 975 Mio. Euro ins Land.

2012 steht das Heimatland des "Kilt" - drunter trägt Mann übrigens nichts, absolut nichts - unter dem Motto "Creative Scotland". Das schottische Tourismus-Ministerium hat für den Geschäftsreise- und Tagungssektor einen "Bid Fund" ins Leben gerufen. Bis 2015 steht Kongressämtern und Organisatoren ein Budget von umgerechnet 2,4 Millionen Euro zur Verfügung.

Glasgow ist Schottlands Kultur- und Business-Hauptstadt. An der nördlichen Mündung des Flusses Clyde liegt The Scottish Exhibition and Conference Centre (SECC), das größtes Ausstellungszentrum des Landes. Mit der Hydro Arena (im Bild) entsteht in dem Areal derzeit ein Stadion für 12.000 Zuschauer. Im Frühjahr 2013 soll es fertig sein.

Foto: SECC

The Hydro ist als Multifunktionsarena konzipiert und soll im Jahr 2014 Austragungsort verschiedener Wettkämpfe der Commonwealth Games sein.

Anschließend sollen in der rund 141 Millionen Euro teuren Arena jährlich bis zu 140 verschiedene Events, wie Konzerte oder Sportveranstaltungen, stattfinden.

Foto: privat

Weltweit wird sich The Hydro unter die Top 5 der Indoor Musik-Arenen reihen. Ebenfalls im SECC befindet sich das Clyde Auditorium (links im Bild).

Foto: SECC

Die Schotten lieben Spitznamen. "Armadillo" - Gürteltier - nennen die Glasgower seiner Form wegen das von Sir Norman Forster entworfene Gebäude.

Foto: privat

Der größte Saal des Clyde bietet auf drei Etagen Platz für 3.000 Besucher.

Foto: privat

1999 erhält Glasgow den Architektur- und Designpreis. Neun Jahre zuvor wird die Stadt ...

Foto: privat

... die sechste Europäische Kulturhauptstadt und sticht damit überraschenderweise London und Edinburgh aus.

Doch die Stadt war und ist nicht nur von Glanzzeiten geprägt. Zwar investiert Glasgow seit dem Niedergang der Stahlindustrie große Summen in die Renovierung zahlreicher Gebäude und steigert dadurch die Lebensqualität - die Preise für Mieten und Wohnungen schnellen aber ebenso in die Höhe wie Massenarbeitslosigkeit und Armut, die noch deutlich in einigen Vierteln der Stadt sichtbar sind.

Foto: privat

Fernab der Peripherie wird im Juni 2011 Scotland's Museum of Transport - das Riverside Museum - eröffnet. Umgerechnet 86 Millionen Euro fließen in den Bau nach den Entwürfen der Architektin Zaha Hadid. Die gebürtige Irakerin erhält 2004 als erste Frau die bedeutendste Ehrung in der Architektur, den Pritzker-Preis.

Foto: privat

Mit der Formgebung greift Hadid eine alte Idee auf, mit dem Neubau die im Norden liegende Stadt mit dem Hafen im Süden zu verbinden.

Foto: privat

Das Riverside Museum ersetzt das alte Verkehrsmuseum. Mit rund 500.000 Besuchern pro Jahr ist es das am zweithäufigsten besuchte Verkehrsmuseum Großbritanniens (im Bild: das zerknautschte Opfer eines Crash-Tests). Der Eintritt ist - so wie in allen öffentlichen Museen des Landes - frei.

Foto: privat

Außerhalb der Öffnungszeiten können Museen, (im Bild: ein nachgebauter Straßenzug aus dem Jahr 1890 im Riverside) oder Galerien Schottlands, aber auch Privathäuser für Veranstaltungen gemietet werden.

Foto: privat

Die University of Glasgow ist die viertälteste Universität Großbritanniens und nach der University of St. Andrews in der Nähe von Edinburgh die zweitälteste Schottlands.

Foto: privat

Das ursprüngliche Gebäude wird bereits 1451 errichtet und später Stein für Stein am heutigen Standort ....

Foto: privat

... auf der Spitze des Gilmorehill wiederaufgebaut und erweitert. Das jährliche Einkommen der Universität durch Forschungsverträge liegt unter den Top 10 aller Universitäten im Vereinigten Königreich.

Foto: privat

Berühmte Absolventen der Universität sind unter anderem der Ingenieur und Mathematiker James Watt oder der Ökonom und Philosoph Adam Smith. Rund 20.000 Studenten aus mehr als 120 Ländern sind aktuell hier eingeschrieben.

Foto: privat

Viele der Räume (im Bild: der große Festsaal aus georgianischer Zeit) können für Hochzeiten, Meetings, Abendessen und vieles mehr gebucht werden.

Foto: privat

Auch Privat-Personen öffnen gerne Tür und Tor für Gäste: Rund zwanzig Kilometer vor Edinburgh beispielsweise liegt der Landsitz ...

Foto: privat

... Hopetoun. Der erste Earl of Hopetoun, Charles Hope, beauftragt Sir William Bruce ab 1699 mit dem Bau des Hauses.

Foto: privat

1721 wird es vom Archtekten William Adam nach dem Vorbild des französischen Schlosses Versailles erweitert.

Foto: privat

Hopetoun ist seit drei Jahrhunderten bewohnt. 300 Personen finden jeweils in den äußeren Flügeln, die heute Ballsaal - früher Pferdestall - und Restauranträumlichkeiten beherbergen, gegen das entsprechende Kleingeld Platz. Feuerwerk, Jagen, Highlandgames und viel Traditionelles kann auf der 60 Hektar großen Parkanlage dazu bestellt werden. Anreise per Hubschrauber ist möglich.

Foto: visitscotland.com

So unterschiedlich und vielfältig wie schottische Whisky-Sorten ist auch die Auswahl an Veranstaltungsorten in Edinburgh. Der seit 1670 bestehende Royal Botanic Garden Edinburgh (RBGE) beherbergt das John Hope Gateway, ...

Foto: Royal Botanical Gardens

... das 2010 von Queen Elizabeth II. eingeweiht wird.

Foto: Royal Botanical Gardens

Zwei Kilometer vom innersten Stadtzentrum entfernt, wird das Gebäude mit 17 Millionen Euro ausschließlich nach "grünen Richtlinien" designt und gebaut.

Foto: Royal Botanical Gardens

Seit Ende Juli 2011 hat das "NMS", wie das National Museum of Scotland in Edinburgh abgekürzt wird, ...

Foto: National Museum of Scotland

... nach jahrelangen, 55,3 Mio. Euro schweren, Renovierungsarbeiten offiziell wieder eröffnet.

Foto: National Museum of Scotland

Das viktorianische Gebäude mit zeitgenössischen Ausstellungsstücken und Jahrhunderte alten Schätzen reflektiert das Zusammenspiel von Geschichte und Moderne.

Foto: privat

Im kunsthistorischen Ambiente können Empfänge, Galaveranstaltungen, Preisverleihungen, Produktpräsentationen, Sitzungen oder Konferenzen gebucht werden.

Foto: privat

Das Herz der Kulturstätte bildet dabei die Entrance Hall mit der Grand Gallery: diese kann bis zu 1.500 Personen aufnehmen, bei gesetztem Dinner bis zu 850 Gäste.

Bereits vor den aufwändigen Modernisierungsmaßnahmen wird das NMS in der Kategorie "beste ausgefallene Location für Großveranstaltungen" bei den Scottish Event Awards ausgezeichnet.

Foto: privat

Seit der Öffnung des Edinburgh International Conference Centre (EICC) 1995, nahmen 900.000 Gäste und Delegierte an 2.500 Veranstaltungen teil. Der Stadt bringt das fast 361 Mio. Euro.

Foto: EICC

Derzeit wird das EICC um weitere 102 Mio. Euro ausgebaut. Bis zum Frühjahr 2013 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. In seinem größten Auditorium finden 1.200 Menschen Platz. Per Knopfdruck kann der Saal noch vergrößert werden. Nahezu geräuschlos drehen sich zwei vertäfelte Rundwände um 180 Grad und bringen auf ihrer Rückseite zusätzliche Zuschauertribünen zum Vorschein.

Foto: EICC

The Signet Library befindet sich im Zentrum der Altstadt von Edinburgh. Die zweistöckige Bibliothek wird 1822 fertiggestellt, gerade rechtzeitig, um den englischen König George IV. gebührend zu empfangen. Dieser bezeichnet die Bibliothek als "exquisitesten Salon Europas".

Foto: The Signet Library

The Signet Library gehört heute wie damals The Society of Writers to Her Majesty's Signet, einer der weltweit ältesten Gesellschaften schottischer Anwälte. Ihr Ursprung geht auf das 15. Jahrhundert zuück, als die Verfasser von Gesetzen die Dokumente mit einem Siegel - The Signet - verschließen.

Foto: The Signet Library

Bild nicht mehr verfügbar.

Ganz und gar unverschlossen zeigt sich die Britannia, die in Leith, dem Hafen von Edinburgh, ankert.

Foto: Reuters/David Moir

Bild nicht mehr verfügbar.

Über 40 Jahre lang ist sie der schwimmende Palast der Queen und der königlichen Familie.

Foto: Reuters/David Moir

Bild nicht mehr verfügbar.

Heute ist die Britannia öffentlich zugänglich und natürlich auch zu mieten.

Foto: Reuters/David Moir

Last but not least: Unmittelbar neben dem schottischen königlichen Palast Holyrood (ausnahmsweise nicht zu mieten) und dem neuen schottischen Parlament streckt sich auf einer hunderte Jahre alten ...

Foto: Dynamic Earth

... Brauerei das Erlebnismuseum "Dynamic Earth" dem Hausberg Arthur's Seat entgegen. Es bietet unter anderem eine Reise durch 15.000 Millionen Jahre Erdgeschichte inklusive nachgestellten Regensturms und echten Eisbergs.

Foto: privat

Überflüssig zu erwähnen, dass Business-Events auch hier stark nachgefragt sind. (Sigrid Schamall aus Edinburgh/Glasgow, derStandard.at, 19.3.2012)

Foto: privat