Linz (APA) - Das Rätsel um ein Loch mit einem Durchmesser von einem halben Meter, das auf einem Acker in der Gemeinde Neuhofen im Innviertel in Oberösterreich entdeckt wurde, ist am Montag gelöst worden. Demnach ist es die Folge einer Bohrung bei der Suche nach Erdöl oder Erdgas vor rund vier Jahrzehnten. Das gab der Geologe Harald Wimmer von der Abteilung Grund- und Trinkwasserwirtschaft des Amtes der Oberösterreichischen Landesregierung auf Anfrage der APA bekannt.

Das Loch, das von einem Katzenbesitzer gefunden worden war, der seinen entlaufenen Vierbeiner suchte, entwickelte sich nach den ersten Medienberichten zu einer Pilgerstätte und bot Stoff für zahlreiche Spekulationen. Die Mutmaßungen für die Ursache reichten bis zu einer UFO-Landung, einem Meteoriten-Einschlag oder einem Satelliten-Absturz.

52 Meter tiefe Bohrung auf der Suche nach Bodenschätzen

Recherchen in verschiedenen Archiven und Datenbanken und eine Untersuchung des Loches unter anderem mit einer Brunnenkamera ergaben jetzt: Vor rund vier Jahrzehnten wurde genau an dieser Stelle auf dem Feld eine sogenannte Schussbohrung vorgenommen. Sie reichte laut Aufzeichnungen in eine Tiefe von 52 Metern. Dann wurde Sprengstoff hinabgelassen und dieser gezündet. Das wurde auch an anderen Stellen so gemacht. Mit Geophonen wurden die Schallwellen im Erdboden gemessen. Die Differenzen der Echos geben Aufschlüsse über die Beschaffenheit des Untergrundes und über eventuelle Lagerstätten von Bodenschätzen. Zuletzt wurden die Löcher wieder mit natürlichem Material aufgefüllt.

Nunmehr ist - so vermutet Wimmer - im Zusammenhang mit einer Wasserader in größerer Tiefe das Loch nachgebrochen und so wieder an der Erdoberfläche aufgetaucht. Dass ein metallischer Klang zu hören ist, wenn ein Stein hineingeworfen wird, erklärt der Geologe damit, dass er auf Gestein trifft, unter dem sich ein Hohlraum befindet. Das Loch wurde am Montag genau vermessen. Es war 4,9 Meter tief. Nun soll es wieder gefüllt und somit verschlossen werden. Damit und mit des Rätsels Lösung wird wohl auch der Strom der Schaulustigen versiegen. (APA, 12.03.2012)