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Deichkind hat genug vom Streit zwischen GEMA und YouTube

Foto: APA/dpa/Warmuth

"Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar." Mit diesem Satz werden Nutzer auf YouTube immer dann konfrontiert, wenn die Verwertungsgesellschaft eines Musikvideos oder Films keinen Vertrag mit der Videoplattform hat. Vor allem in Deutschland kommt das oft vor, denn da liegen YouTube und GEMA seit Jahren im Clinch. Nun wurde das Video zu "Leider Geil" der Band Deichkind gesperrt. Auf Facebook haben die Hamburger ihrem Ärger freien Lauf gelassen.

"Regelt euren Scheiß jetzt endlich mal"

"Ob Plattenfirma, Youtube oder GEMA, egal wer dafür verantwortlich ist. Wir wollen, dass unsere Videos zu sehen sind. Regelt euren Scheiß jetzt endlich mal und macht eure Hausaufgaben. Ihr seid Evolutionsbremsen und nervt uns alle gewaltig..", kritisierte die Band am Freitag auf ihrer Facebook-Pinnwand. Bis Montagmittag haben die Hamburger dafür über 26.000 "Likes" und über 1.000 Kommentare dazu erhalten. Der Protest und der breite Support der Fangemeinde scheinen gewirkt zu haben, denn inzwischen ist "Leider geil" auf YouTube auch für deutsche User wieder verfügbar.

Nun bleibt abzuwarten, ob es sich um einen Einzelfall handelt oder weitere Videos freigegeben werden. GEMA und YouTube konnten sich bislang nicht über die Höhe der Lizenzzahlungen für Musikvideos einigen. Auch verlangt die GEMA eine Vorab-Prüfung der Videos auf mögliche Urheberrechtsverletzungen. YouTube-Mutter Google befindet, dass das vorhanden System dafür ausreiche, die GEMA sieht das bisher anders. Der Streit wird aktuell vor dem Hamburger Landgericht ausgetragen. Eine Entscheidung soll Ende April folgen. (br, derStandard.at, 12.3.2012)