Wien - Die zunächst vorläufig ausgesprochene Suspendierung des umstrittenen Wissenschafters Franz Hörmann durch die Wiener Wirtschaftsuniversität (WU) bleibt aufrecht. Die Disziplinarkommission beim Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung hat sie nun bestätigt, vermeldete die WU in einer Aussendung. Die Suspendierung war wegen des dringenden Verdachtes von Verstößen gegen das Verbotsgesetz erfolgt.

Der Bescheid ist noch nicht rechtskräftig, Hörmann hat laut Aussendung das Recht, gegen die Entscheidung der Kommission Berufung zu erheben. Gleichzeitig mit der Suspendierung hatte die WU eine Disziplinaranzeige sowie eine Strafanzeige eingebracht. Bis zur Beendigung des Strafverfahrens ist das bei der Disziplinarkommission gegen den ao. Univ.-Prof. anhängige Disziplinarverfahren von Gesetzes wegen unterbrochen.

Auslöser der Vorgänge war ein - unveröffentlichtes - Interview, das drei WU-Studenten für die Uni-Zeitung "Standpunkte" mit Hörmann geführt hatten. Darin soll sich Hörmann, der Mitte Jänner beim "Occupy"-Aktionstag am Wiener Stephansplatz als Gastredner aufgetreten war, relativierend zum Holocaust und zur Existenz von Gaskammern geäußert haben. Der Wissenschafter konterte diesen Vorwürfen, indem er sich auf seinen originären "Wissensbegriff" berief. (APA, 12.3.2012)