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Die City of London ist Großbritanniens Finanzzentrum. Dort fehlt es laut Bank of England gehörig an Disziplin.

Foto: Reuters/Melville

London - Der Chef der Bank von England, Mervyn King, hat in die Bankenschelte in seinem Land eingestimmt. In einem Interview mit der Zeitung "Times" nannte King den öffentlichen Ärger über die Geldhäuser "sehr real und völlig verständlich". Den Instituten warf er vor, ihr Versagen in der Finanzkrise zu leugnen. Daher hätten die Geschäftsbanken ihm mangelnde Unterstützung vorgeworfen. "Der Grund ist, denke ich, dass es sehr, sehr schwer für sie war, dem Scheitern ihres Geschäftsmodells ins Auge zu sehen", sagte der britische Zentralbank-Chef. "Dieses Modell muss umstrukturiert werden", forderte er.

Im Zuge der Finanzkrise mussten mit Royal Bank of Scotland (RBS) RBS und Lloyds zwei der vier britischen Großbanken vom Staat gerettet werden. "Ich war der ganzen britischen Wirtschaft verpflichtet und nicht nur einem Teil von ihr", rechtfertigte sich King. "Es geht nicht an, dass Marktdisziplin für jeden gilt außer die Banken", mahnte er. (APA, 12.3.2012)