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Sally Pearson war über 60 Meter Hürden eine Klasse für sich.

Foto: Reuters

Istanbul - Erfreuliche Bilanz für Österreichs kleines Aufgebot bei der Hallen-WM der Leichtathleten in Istanbul: Hürdensprinterin Beate Schrott lief am Samstagabend im Finale über 60 m auf Rang sieben. Die Niederösterreicherin, die schon mit dem Einzug in den Endlauf ihr bisher bestes Karriereresultat fixiert hatte, kam zwar nicht gut aus den Startblöcken, ließ mit einer Zeit von 8,12 Sekunden aber immerhin noch die Nigerianer in Seun Adigun hinter sich. Der Sieg ging vor 5.650 Zuschauern in der ausverkauften Ataköy Athletics Arena an Freiluft-Weltmeisterin Sally Pearson aus Australien, die in 7,73 (Welt-Saisonbestleistung) die Britin Tiffany Porter um 19 Hundertstelsekunden distanzierte.

"Eigentlich bin ich zufrieden, aber der Start war sehr schwach", resümierte Schrott. Und die 23-Jährige war sich sicher: "Wenn ich das ändere, dann kann ich noch viel schneller laufen. Ich weiß, dass ich noch hart arbeiten muss, um das zu verbessern." Schrott, deren persönliche Bestleistung bei 8,02 steht, wird Ende März für zweieinhalb Wochen nach Florida reisen, um dort unter den Augen von Rana Reider zu trainieren.

Endstation Halbfinale für Rapatz und Pallitsch

Im Halbfinale ausgeschieden sind dagegen die 800-Meter-Läufer Andreas Rapatz und Raphael Pallitsch. ÖLV-Rekordhalter Rapatz wurde in seinem Lauf in 1:48,15 Minuten Vierter und verpasste den für den Aufstieg nötigen zweiten Platz um 0,25 Sekunden. Auch WM-Debütant Pallitsch belegte in 1:49,42 Minuten Rang vier, ihm fehlte rund eine halbe Sekunde auf das Weiterkommen.

Rapatz war auch 2010 in Doha im WM-Semifinale ausgeschieden, nach einer starken Saison mit neuem Landesrekord fehlte diesmal aber nicht mehr viel auf den Endlauf. "Vor zwei Jahren war ich noch chancenlos, heute bin ich gut mitgelaufen. Ich habe in dieser Saison einen großen Schritt nach vorne gemacht, aber es fehlen noch ein, zwei weitere", so der 25-jährige Kärntner.

Auch Pallitsch war mit seinem Auftritt zufrieden. "Ich habe mich gut präsentiert. Jetzt weiß ich, dass ich auch in einem WM-Halbfinale konkurrenzfähig bin. Ich muss aber noch viel lernen", sagte der 22-Jährige. Der Burgenländer war von einer wieder akut gewordenen Zehenverletzung gehandicapt worden, zudem wurde er von einem Sturz zweier Konkurrenten etwas gebremst.

Gold mit 39

Für Aufsehen sorgte indes die Britin Yamile Aldama, die im Alter von 39 Jahren den Dreisprung-Titel holte. Die geborene Kubanerin, die damit bereits jeweils für ihr Heimatland, den Sudan und nunmehr Großbritannien WM-Medaillen holte, ist die zweitälteste Athletin, die bei einer Hallen-WM Edelmetall eroberte.

Justin Gatlin ist sprintete über 60 Meter in glänzenden 6,46 Sekunden zum Sieg. Zweiter wurde der Jamaikaner Nesta Carter in 6,54 vor dem entthronten Titelverteidiger Dwain Chambers aus Großbritannien (6,60). Die Sensation des Tages lieferte der US-Amerikaner Ashton Eaton im Siebenkampf, er verbesserte seinen eigenen Hallen-Weltrekord um 77 Punkte. (APA/sid/red)

ERGEBNISSE, 2. Tag, Finals (JWB = Jahres-Weltbestleistung)

Männer

60 m: 1. Justin Gatlin (USA) 6,46 Sekunden, 2. Nesta Carter (Jamaika) 6,54, 3. Dwain Chambers (Großbritannien) 6,60, 4. Trell Kimmons (USA) 6,60, 5. Marc Burns (Trinidad) 6,62, 6. Emmanuel Biron (Frankreich) 6,63.

400 m: 1. Nery Brenes (Costa Rica) 45,11 Sekunden (JWB), 2. Demetrius Pinder 45,34, 3. Christ Brown (beide Bahamas) 45,90, 4. Tabarie Henry (Amerikanische Jungfrauen-Inseln), 5. Pavel Maslák (Tschechien) 46,19, 6. Kirani James (Grenada) 46,21

1500 m: 1. Abdalaati Iguider (Marokko) 3:45,21 Minuten, 2. Ilham Tanui Özbilen (Türkei) 3:45,35, 3. Mekonnen Gebremehdin 3:45,90, 4. Aman Wote (beide Äthiopien) 3:47,02, 5. Ayanleh Souleiman (Dschibuti) 3:47,35, 6. Silas Kiplagat (Kenia) 3:47,42

Stabhochsprung: 1. Renaud Lavillenie (Frankreich) 5,95 m (JWB), 2. Björn Otto (Deutschland), 3. Brad Walker (USA) je 5,80, 4. Malte Mohr (Deutschland) 5,75, 5. Lázaro Borges (Kuba) 5,70, 6. Steven Lewis (Großbritannien) 5,70

Siebenkampf: 1. Ashton Eaton (USA) 6645 Punkte (Weltrekord, bisher selbst 6572, Einzelleistungen: 60 m 6,79 Sekunden – Weit 8,16 m (pers. Bestl.) - Kugel 14,56 m (p. B.) – Hoch 2,03 m – 60 m Hürden 7,68 – Stab 5,20 - 1000 m 2:32,77 Minuten), 2. Alexej Kasjanow (Ukraine) 6071, 3. Artem Lukjanenko 5969, 4. Ilja Schkurenew (beide Russland) 5898, 5. Adam Helcelet (Tschechien) 5878, 6. Andrej Krautschanka (Weißrussland) 5746

Frauen

400 m: 1. Sanya Richards-Ross (USA) 50,79 Sekunden, 2. Alexandra Fjedoriwa (Russland) 51,76, 3. Natasha Hastings (USA) 51,82, 4. Wania Stambolowa (Bulgarien) 51,99, 5. Shana Cox (Großbritannien) 52,13, 6. Denisa Rosolovà (Tschechien) 52,48

1500 m: 1. Genzebe Dibaba (Äthiopien) 4:05,78 Minuten, 2. Mariem Alaouni Selsouli (Marokko) 4:07,78, 3. Asli Cakir Alptekin (Türkei) 4:08,74, 5. Hind Dehiba Chahyd (Frankreich) 4:10,30, 6. Tizita Bogale (Äthiopien) 4:10,98

60 m Hürden: 1. Sally Pearson (Australien) 7,73 Sekunden (JWB), 2. Tiffany Portler (Großbritannien) 7,94, 3. Alina Talay (Weißrussland) 7,97, 4. Sonata Tamoaityte (Litauen) 8,03, 5. Eline Berings (Belgien) 8,08, 6. Nikkita Holder (Kanada) 8,09 – 7. Beate Schrott (Österreich 8,12)

Hochsprung: 1. Chaunte Lowe (USA) 1,98 m, 2. Antonietta Di Martino (Italien) Anna Tschitscherowa (Russland) und Ebba Jungmark (Schweden) je 1,95, 5. Tia Hellebaut (Belgien) 1,95, 6. Ruth Beitia (Spanien) 1,95

Dreisprung: 1. Yamile Aldama (Großbritannien) 14,82 m, 2. Olga Rypakowa (Kasachsta) 14,63, 3. Mabel Gay (Kuba) 14,29, 4. Yargelis Savigne (Kuba) 14,28, 5. Kimberly Williams (Jamaika) 14,27, 6. Anna Krylowa (Russland) 14,21

Kugelstoßen: 1. Valerie Adams (Neuseeland) 20,54 m, 2. Nadeschda Ostaptschuk (Weißrussland) 20,42, 3. Michelle Carter (USA) 19,58, 4. Jillian Camarena-Williams (USA) 19,44, 6. Nadine Kleinert (Magdeburg) 19,29, 6. Xiangrong Liu (China) 18,63