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Sieht fröhlich aus, ist es aber eher nicht: Die Ureinwohner befürchten die Zerstörung ihres Lebensraumes.

Foto: AP/Ochoa

El Pangui - In Ecuador haben Hunderte Ureinwohner einen Protestmarsch auf die Hauptstadt Quito begonnen, um gegen die Pläne von Präsident Rafael Correa für neue Bergbauprojekte in der Amazonas-Region zu protestieren. Nach Angaben des Gouverneurs der Provinz Zamora-Chinchipe, Salvador Quishpe, starteten am Donnerstag (Ortszeit) rund 500 Menschen in der Ortschaft El Pangui. "Die Menschen sind sehr motiviert, in jedem Dorf werden weitere Menschen hinzukommen." El Pangui liegt rund 700 Kilometer südlich von Quito, die Protestierenden wollen die Hauptstadt am 22. März erreichen.

Die Demonstranten befürchten eine Zerstörung ihres Lebensraums und drastische Folgen für die Umwelt, wenn in der Amazonas-Region neue Bergbauprojekte genehmigt werden. Erst kürzlich hatten sich Ecuador und China über die Rechte zur Ausbeutung einer Kupfermine in der Region geeinigt.

Organisiert wird der Protestmarsch vom Verband der eingeborenen Völker Ecuadors (CONAIE). Der Verband repräsentiert nach eigenen Angaben die Interessen von rund einem Drittel der 14 Millionen Ecuadorianer und brachte in der Vergangenheit bereits zwei ecuadorianische Präsidenten zu Fall. Anfangs hatte CONAIE den 2007 ins Amt gewählten linksgerichteten Correa unterstützt, ihm dann aber eine marktliberale Politik vorgeworfen.

In Quito versammelten sich zeitgleich zum Beginn des Protestmarsches Tausende Anhänger von Correa vor dem Präsidentenpalast. Correa selbst bezeichnete den Beginn des Protestmarsches als "komplett gescheitert". Es gebe mehr Organisatoren als Teilnehmer. Er sieht die Proteste gegen ihn als Versuche der "extremen Linken" und "extremen Rechten", seine Regierung zu destabilisieren. (APA, 9.3.2012)