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Das nie in Betrieb gegangene AKW Zwentendorf

Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Wien/Zwentendorf - Nachhaltige Energiekonzepte, Rücksicht auf den ökologischen Fußabdruck und politische Ansage: Mit dem am 25. und 26. Mai stattfindenden Tomorrow-Festival lanciert die österreichische Umweltschutzorganisation Global 2000 ein Musikevent als Auftakt für ein europaweites Atomausstiegs-Volksbegehren. Als Location hat man sich dafür das nie in Betrieb gegangene AKW Zwentendorf in Niederösterreich ausgesucht, wo am  Donnerstag auch die Eckpunkte der Veranstaltung präsentiert wurden.

Insgesamt 50 nationale und internationale Künstler werden an den beiden Tagen auf den Bühnen stehen, darunter das britische Electroduo Chase & Statues, die Indie-Band The Wombats, die Anarcho-Rocker Leningrad Cowboys oder der deutsche Reggae- und Soul-Musiker Patrice. Als "Green Festival" legt man besonderen Wert auf Nachhaltigkeit, was etwa die Anreise des Publikums, die Müllentsorgung und die Verpflegung und Stromversorgung betrifft. So will man "eine gelungene Mischung aus politischem Engagement und Party" auf die Beine stellen, wie Martin Aschauer von Global 2000 in den Presseunterlagen zitiert wird.

Personen, die mit dem Fahrrad anreisen, erhalten ebenso Goodies wie fleißige Müllsammler, der Strom wiederum wird aus der mittlerweile im AKW befindlichen Photovoltaikanlage in Kombination mit Dieselaggregaten erzeugt. Neben dem musikalischem Programm, das auch von heimischen Künstlern wie Texta, Kreisky, Bauchklang, den Sofa Surfers, Killed by 9V Batteries oder Markossa & Megablast bestritten wird, gibt es ein ausgefeiltes Gebäudemapping von 4youreye, Kurzfilme von VIS Vienna Independent Shorts, Podiumsdiskussionen, Workshops und eigene Energie-Zonen, die nachhaltige Konzepte vermitteln sollen. Unterstützt wird die NGO dabei auch von der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich.

Wenige Tage nach dem Festival, am 1. Juni, startet das von Global 2000 und Partnerinstitutionen initiierte europäische Volksbegehren für sichere & saubere Energie in Europa (ECI). Zentrale Forderungen dabei sind ein sofortiges Abschalten von Hochrisikoreaktoren oder verpflichtende Stilllegungspläne für europäische AKWs bis 2015. "Es ist höchst an der Zeit, dass endlich ein solches EU-weites politisches Zeichen gesetzt wird", so Reinhard Uhrig, Anti-Atom-Sprecher von Global 2000. "Dass es auch ohne Atomstrom geht, zeigt das Tomorrow-Festival - dort wird die Zukunft gefeiert."  (APA)