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"Weil alles nach Disco schreit". Am Tag danach kommt für Eltern meist der Katzenjammer ...

Foto: Reuters/LUCAS JACKSON

Ausgehen als Eltern von kleinen Kindern - es ist ein einziges Drama: Ist der Entschluss erst mal gefasst (in der Regel zwei Wochen vor dem Event), braucht es als Erstes einen Babysitter des Vertrauens. Ist das organsiert, stellt sich aber sogleich die nächste Frage: Wer betreut das Kind in der Früh, wenn man sich von den Strapazen der durchfeierten Nacht eigentlich erholen sollte?

Für gewöhnlich gibt es dafür keine Lösung: Der Schlaf muss ausfallen. Paare, die gemeinsam lang ausgehen wollen, verbringen den Tag danach in kompletter Zerstörtheit. Und die Agilität eines Kleinkinds macht diesen Zustand nicht gerade einfacher zu ertragen.

Viele Paare neigen deshalb dazu, erst gar nicht auszugehen oder eben nicht gemeinsam, damit sich zumindest einer/eine am nächsten Tag um das Kind kümmern kann. Dass es aber auch anders gehen kann, als Jung-Eltern in die soziale Isolation zu treiben, zeigt das Kinderbetreuungsangebot in anderen Städten. In Berlin, von deutschen Medien oft als Mekka der "Latte Macchiato"-Mütter verschrien, gibt es zum Beispiel zahlreiche Möglichkeiten, das eigene Kind über Nacht in Fremdbetreuung zu geben, wo qualifizierte BetreuerInnen von zu Bett bringen bis gemeinsam frühstücken alles übernehmen. Im Idealfall ist es die eigene Kita, die einen Übernachtungsservice anbietet, weshalb das Kind dann gar nicht erst eingewöhnt werden muss. Was gibt es Praktischeres?

Ich frage mich nun: Warum gibt es so etwas nicht in Wien? Immerhin sind wir hier auch eine Millionenstadt und es gibt unzählige Mütter und Väter, die in der Nacht arbeiten müssen oder auch einmal ausgehen wollen. Liegt es daran, dass uns die institutionalisierte Kinderbetreuung die Nachtarbeit oder aber auch den Spaß am Ausgehen als Eltern einfach nicht gönnt? Wer weiß. Fest steht: Wir haben null Marktsättigung! (dieMama, 9.3.2012)