Wien/Jennersdorf - Beim südburgenländischen Frottierwarenhersteller Vossen geht der Machtkampf unter den Eigentümern in die entscheidende Runde: Der Vertrag von Vorstandschef Georg Kühhas wurde nach vom Aufsichtsrat nicht verlängert. Der ehemalige Wertpapierspezialist war mehr als sechs Jahre an der Vossen-Spitze.

Kühhas ist über die Beteiligungsgesellschaft Hungarian Industries (HI) auch Miteigentümer. An dieser hält er 23,3 Prozent, HI hat wiederum 46,4 Prozent der Vossen AG. Auf der Gegenseite stehen die burgenländische Landesholding WiBAG (28,5 Prozent ) sowie die Linz Textil AG (25,1 Prozent). Im Aufsichtsrat hat Hungarian Industries zwei Stimmen, die Burgenländer und die Linzer je eine - eine Pattsituation.

Laut Aufsichtsratschef und WiBAG-DirektorJosef Münzenrieder sei die "Verletzung der Informationspflicht" an den Aufsichtsrat der Grund gewesen. Kühhas weist diese Vorwürfe zurück.

Bis zum 4. Juli soll nun eine Lösung der verfahrenen Situation gefunden werden. Aus dem Aufsichtsrat hört man von zwei Optionen: Entweder die Hungarian Industries übernehmen von der WiBAG deren Anteile, oder die Sache läuft umgekehrt und die WiBAG verkauf an einen strategischen Investor. Der Streit unter den Aktionären eskalierte, als im Februar ein von HI eingefädelter Einstieg des Mittelstandfinanziers EBAI am Einspruch der WiBAG gescheitert war. (szem, APA, Der Standard, Printausgabe, 14.06.2003)