Athen - Die Schuldenkrise trifft vor allem junge Griechen immer härter: Erstmals sind mehr Jugendliche arbeitslos als berufstätig. Die Arbeitslosenquote bei den 15- bis 24-jährigen kletterte im Dezember auf den Rekordwert von 51,1 Prozent, wie das Statistikamt  mitteilte. Vor drei Jahren war sie nur halb so hoch.

Die Arbeitslosenquote stieg am Jahresende auf 21 Prozent - auch das ist ein Negativrekord. Sie ist damit doppelt so hoch wie im Durchschnitt der 17 Euro-Länder. Grund für die Misere ist der wirtschaftliche Niedergang des Landes. Seit 2008 ist die Wirtschaftsleistung um ein Fünftel eingebrochen. 600.000 Jobs sind seither verschwunden. 1,03 Millionen Griechen haben keine Arbeit, 41 Prozent mehr als im Dezember 2010. Die Zahl der Erwerbstätigen ist mit rund 3,9 Millionen so niedrig wie noch nie.

Besserung nicht in Sicht

Rasche Besserung ist nicht in Sicht, obwohl die Regierung beispielsweise den Mindestlohn um etwa ein Fünftel auf 580 Euro gesenkt hat, um die Unternehmen zu Neueinstellungen zu animieren. "Trotz der Maßnahmen der Regierung fällt es schwer daran zu glauben, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit im ersten Halbjahr gestoppt werden kann", sagte der Ökonom Nikos Magginas von der griechischen Notenbank.

Die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben dem hoch verschuldeten Land ein hartes Sparprogramm abgerungen - als Gegenleistung für Milliardenkredite, die eine Staatspleite verhindern. Die Regierung hat Gehälter und Pensionen gekürzt, Steuern erhöht und Investitionen gestrichen. Viele europäische Politiker fordern inzwischen ein Wiederaufbauprogramm, um dem am Boden liegenden Land auf die Beine zu helfen. (APA/Reuters)