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Eine mittlerweile leicht veraltete Rekonstruktion eines Velociraptors - die Tiere dürften ein dichtes Federkleid getragen haben.

Foto: AP Photo/Joerg Sarbach

London - Im Fachjournal "Palaeogeography, Palaeoclimatology, and Palaeoecology" berichten Forscher von einer Entdeckung, wie sie sie gerne öfter machen würden: Einem Fossil mit Mageninhalt - was Rückschlüsse auf die Ernährungsgewohnheiten des betreffenden Tiers ermöglicht.

Im konkreten Fall handelt es sich um einen Velociraptor, dessen Überreste von einem internationalen Paläontologenteam in der Gobi entdeckt wurden. An der Stelle des 75 Millionen Jahre alten Fossils, an der sich der Magen befunden haben muss, fand sich ein Knochenfragment eines Pterosauriers, wie die BBC berichtet. Genauer gesagt das eines Azhdarchiden, und die waren im Schnitt sehr groß. Obwohl der Splitter selbst nur 75 Millimeter lang ist, müsse das dazugehörige Tier eine Flügelspannweite von mindestens zwei Metern gehabt haben, so die Forscher. Zu groß, um von einem Velociraptor im Flug geschnappt und niedergerungen worden zu sein.

Warum jagen, wenn's auch einfacher geht

Nicht erst seit "Jurassic Park" gelten Velociraptoren, die in Wirklichkeit in Körpergröße und Federkleid eher einem wildgewordenen Truthahn mit Zähnen und Klauen als den großgewachsenen schuppigen Killern des Steven-Spielberg-Films ähnelten, als "Hyper-Predatoren". David Hone vom University College Dublin, der an der Entdeckung beteiligt war, äußerte die Ansicht, dass der Velociraptor aber auch Aas nicht verschmähte, wenn sich ihm eine passende Gelegenheit bot.

In jedem Fall war es die letzte Mahlzeit des Räubers. Knochen von Flugsauriern zersetzen sich besonders schnell - das gefundene Fragment war von der Magensäure des Velociraptors jedoch noch nicht angegriffen. Kurz nach dem Fressen kam das Tier, das eine gebrochene Rippe hatte, selbst zu Tode. (red)