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Wer Schnupfen hat, entwickelt Antikörper gegen den falschen Teil des Virus.

Foto: Apa/Patrick Pleul

Wien - Ein ForscherInnen-Team der MedUni Wien hat herausgefunden, warum wir gegen Schnupfen nicht immun werden und ihn immer wieder bekommen können: Die im amerikanischen "The FASEB"-Journal publizierte MedUni Wien-Studie von Katarzyna Niespodziana vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung zeigt, dass die menschliche Immunabwehr gegen den Rhinovirus fehlgeleitet ist, so die MedUni in einer Aussendung.

Immunabwehr gegen falschen Virusteil

Die WissenschafterInnen stellten fest, dass sich die Immunabwehr gegen die Schnupfenviren gegen den falschen Teil des Virus richtet: Die Immunabwehr bekämpft nämlich das Innere der Viren und nicht die Hülle, die vom Virus verwendet wird, um sich an der Schleimhaut der PatientInnen festzusetzen. "Wer Schnupfen hat, entwickelt also Antikörper gegen den falschen Teil des Virus, dadurch beschützt ihn die Immunantwort auch nicht. Sie geht ins Leere", erklärt Studienleiter Rudolf Valenta vom Institut für Pathophysiologie und Allergieforschung. Dies könnte ein wichtiger Grund sein warum der Mensch nicht immun gegen Schnupfen wird wie das zum Beispiel bei anderen Infektionskrankheiten wie Masern der Fall ist. Beim Schnupfen bekämpfen die Antikörper jedes Mal wieder aufs Neue den falschen Teil des Virus.

Diese Erkenntnis soll nun dazu beitragen, Antikörpertests, die es bisher bei Schnupfen nicht gab, sowie einen wirksamen Impfstoff gegen Schnupfen zu entwickeln, da Schnupfen ein wichtiger Auslöser von Asthma ist. Forschungen in diese Richtung finden derzeit im Rahmen des EU-Projekts "Predicta" (www.predicta.eu) statt, in das das Wiener Forscherteam involviert ist. Valenta: "Dabei geht es uns nicht um die Bekämpfung des Schnupfens an sich. Wir wollen viel mehr verhindern, dass aus einem Schnupfenpatienten ein Asthmapatient wird."(red)