Rom - Der Kampf des italienischen Fiskus gegen die Steuerhinterziehung dürfte Resultate zeigen. Im Jänner wuchsen die Steuereinnahmen um 4,5 Prozent, was einem Plus von 1,4 Milliarden Euro gegenüber dem Vergleichsmonat 2011 entspricht, teilte das Schatzministerium in Rom mit.

Italien besetzt Platz eins im europäischen Ranking, was Steuerhinterziehung betrifft. Dies geht aus einer Studie des Forschungsinstituts "Tax Research London" hervor, die dem EU-Parlament vorgelegt wurde. 180,257 Milliarden Euro entgehen jährlich dem italienischen Fiskus, in Deutschland sind es 158,735 Milliarden und in Frankreich 120,619 Milliarden. Es folgen Großbritannien, Spanien, Belgien, Schweiz und Polen.

Nicht-registrierte Gebäude besteuert

Bei den direkten Abgaben kam es im Jänner zu einem Plus von 2,3 Prozent auf 492 Millionen Euro. Bei der Einkommenssteuer wurde ein Plus von 9,2 Prozent auf 912 Millionen Euro verzeichnet. Auch Glücksspiele bescheren den Staatskassen beträchtliche Gewinne. Im vergangenen Jahr kletterten die Einnahmen durch Lotto, Lotterien und Videopoker um 10,1 Prozent, was einem Plus von 1,209 Milliarden Euro entspricht.

Zugleich verschärfen die italienischen Steuerbehörden ihren Einsatz, um Immobilien zu finden, die nicht ins Katasterregister eingetragen wurden. Über eine Million nicht-registrierter Gebäude wurden im vergangen Jahr aufgespürt. Damit konnten zusätzliche 472 Millionen Euro in die Staatskassen fließen.

Die Regierung Monti will die Werte im Gebäudekataster überarbeiten und sie an die Marktwerte der jeweiligen Immobilien anpassen. Für die Berechnung der neuen Immobiliensteuer IMU will man aber nicht wie bisher vom Katasterertrag sondern von den Immobilienpreisen ausgehen. Dabei werden die Gebäude und Wohnungen nach den gängigen Marktpreisen bewertet, die meistens deutlich höher sind als die veralteten Katasterwerte. (APA)