Bild nicht mehr verfügbar.

Der Anninger.

Bild nicht mehr verfügbar.

Die Wilhelmswarte steht nun wieder frei.

Gesamtgehzeit 4¼ Stunden, Höhendifferenz 450 Meter. Anninger-Schutzhaus (Mo. und Di. Ruhetage), Gasthaus Krauste Linde (Freitag Ruhetag). ÖK25V Blatt 5325-Ost (Baden), Maßstab 1:25.000; Schubert & Franzke, Wandern und Radfahren im Wienerwald, Maßstab 1:50.000

Grafik: DER STANDARD

Etliche Aussichtswarten im Wienerwald verloren an Attraktivität, weil die umstehenden Bäume zu hoch wurden und die Sicht beeinträchtigten. So war es auch auf dem Anninger, wo mächtige Buchen den berühmten Rundblick von der Wilhelmswarte auf dem höchsten Punkt nach Norden und Nordosten störten. Holzschlägerungen in der Gipfelregion haben nun den früheren Zustand wieder hergestellt, sodass die Beschreibungen eines Wanderautors von der Wende zum 20. Jahrhundert wieder stimmen.

Er formulierte: "Die Aussicht gegen Baden und das Eiserne Tor mit dem darüber aufragenden Gebirgskranze bis Schneeberg, Stuhleck und Wechsel, über das Steinfeld gegen das Rosaliengebirge, die bis zum Leithagebirge sich ausdehnende, mit unzähligen Ortschaften bedeckte Ebene, gegen Norden bis zur Donau, im Westen bis zum Schöpfl und zur Reisalpe, zu Unterberg und Göller ist eine überaus reizende und bietet eine Fülle schöner und abwechslungsreicher Bilder." Der auf einem kleinen Felsplateau thronende gemauerte Turm nimmt sich aus wie ein normannischer Wachturm an der bretonischen Küste, und dieser Eindruck verstärkt sich noch, wenn eine leichte Nebelschicht über dem Wiener Becken liegt.Auf dem Weg vom Anninger-Schutzhaus zum Gasthaus Krauste Linde informieren Tafeln über die einstige Bedeutung des Berges als Wintersportregion. Vor allem die Rodler fanden dort günstige Verhältnisse vor, auf der Bahn - von der noch viele Reste zu sehen sind - fanden sogar Staats- und Landesmeisterschaften statt. Im Jahre 1888 wollte man eine elektrisch betriebene Schmalspurbahn von Mödling über den Richardshof auf den Gipfel bauen. Das Projekt scheiterte - ebenso wie jenes einer von Gumpoldskirchen ausgehenden Seilschwebebahn - an der Finanzierung. Die Runde auf der westlichen Seite des Berges weist keine Schwierigkeiten auf und wird verhältnismäßig wenig frequentiert.

Die Route: Von der Kirche in Gaaden ein Stück auf der Straße Richtung Pfaffstätten, beim Friedhof zweigt nach links die grüne Markierung des Gumpoldskirchner Steiges ab, auf dem man - der Trasse einer Pipeline folgend - in einen Sattel gelangt. Dort hält man sich links auf die rote Markierung und steigt bis zum Gipfel mit der Wilhelmswarte auf. Gehzeit 1½ Stunden. Weiter auf der roten Markierung, bis zum Anninger-Schutzhaus braucht man eine knappe halbe Stunde, eine weitere Viertelstunde bis zum Gasthaus Krauste Linde.

Nun folgt man der blauen Markierung, die in einem Graben bergab führt, man erreicht die gelbe Markierung, hält sich links und steigt auf dieser an. Später wechselt man auf eine nach rechts abzweigende rote Markierung, quert einen Sattel und gelangt - vorbei an einem riesigen Steinbruch - zum östlichen Ortsrand von Gaaden. Nach einem kurzen Stück auf der Hauptstraße quert man nach rechts den Mödlingbach und wandert auf der Bachpromenade zu deren Ende, quert wieder den Bach und erreicht den Ausgangspunkt. Gehzeit ab Gasthaus Krauste Linde zwei Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/3.3.2012)