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Die Waldviertlerin Micheline Bauma berichtet, es habe keine Panik unter den Passagieren gegeben.

Foto: apa/herbert neubauer

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Die sanitäre Situation und die Dunkelheit infolge des Stromausfalles waren die größten Probleme, sagt die Passagierin Sigrid-Maria Größing aus Salzburg.

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Schwechat - 35 der 97 Österreicher, die sich an Bord des im Indischen Ozean havarierten Kreuzfahrtschiffes Costa Allegra befunden hatten, sind wieder in der Heimat. Sie kamen am Freitag in der Früh auf dem Flughafen Wien in Schwechat an. Die gecharterte Boeing 737-800 der italienischen Neosair aus Mahe über Luxor landete um 6.37 Uhr. Zwei der "Heimkehrerinnen" zeigten sich in Gesprächen mit Journalisten sehr entspannt. Das größte Problem an Bord sei der Ausfall der Sanitäranlagen gewesen. 

Sie werde auf jeden Fall weiterhin Schiffsreisen unternehmen, sagte die zurückgekehrte Urlauberin Micheline Bauma aus Lichtenau im Waldviertel. Panik an Bord der Costa Allegra habe es absolut nicht gegeben. Wasser und Toiletten seien die Probleme gewesen. Alles andere bezeichnete die Niederösterreicherin sogar als "ganz normal". Geschlafen hätten die meisten Passagiere an Deck. Die Kabinen seien wegen der Hitze nach dem Ausfall des Stroms unbrauchbar gewesen.

Keine Österreicher verletzt

Die "chemische Situation", die Dunkelheit unter Deck und mangelnde Information waren laut Sigrid-Maria Größing aus Großgmain bei Salzburg die dringendsten Probleme. Bei der Ankunft auf den Seychellen sei man sich "letztlich gerettet" vorgekommen. 

Der Sprecher des Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal, sagte auf dem Flughafen Wien, dass an Bord der Costa Allegra keine Österreicher verletzt worden seien. Zwei kleine Zwischenfälle habe es nach der Ankunft auf den Seychellen gegeben. Eine Frau sei kollabiert, eine weitere in einen kleinen Teich gestürzt. Letztere habe sich dabei eine Wunde an einem Bein zugezogen. Die Verletzung musste versorgt werden. Die Frau habe in der Folge die Heimreise angetreten. Die andere habe - schon vor dem Kollaps - das Angebot angenommen, auf den Seychellen zu bleiben.

"Froh, in Österreich zurück zu sein"

Die größte Herausforderung im Zusammenhang mit der Havarie der Costa Allegra sei das Kommunikationsloch gewesen, so Peter Launsky-Tieffenthal. Heimgekehrte Reisende hätten berichtet, der unangenehmste Moment an Bord sei der erste gewesen. Es sei dunkel und Familien sowie Ehepaare seien zunächst teilweise getrennt gewesen. Letztlich seien alle froh, gesund in Österreich zurück zu sein.

Laut Ulrike Soukop, Geschäftsführerin von Costa-Kreuzfahrten in Österreich, kamen am Freitag 38 Passagiere in Wien an, unter ihnen auch deutsche Staatsbürger, die anschließend weiterreisten. Den heimgekehrten Österreichern gehe es "den Umständen entsprechend gut", so Soukop.

Heimkehrende Passagiere in Rom lobten Crew

Bereits am Freitag ist ein Flugzeug mit cirka 36 Passagieren des havarierten Kreuzfahrtschiffs in Rom Fiumicino gelandet. Die Reisenden, die am Donnerstagabend mit drei gecharterten Maschinen der italienischen Gesellschaft Neos abgeflogen waren, umarmten ihre Angehörigen und lobten die Effizienz der Crew an Bord der Costa Allegra. "Uns ist die bestmögliche Unterstützung zugesichert worden. Das Personal hat alles für uns getan. Nach dem Unglück der Costa Concordia hatte ich gedacht, dass nichts mehr an Bord eines Kreuzfahrtschiffes geschehen würde und siehe da...", berichtete der italienische Passagier Giuseppe B.

Insgesamt waren 627 Touristen an Bord des italienischen Kreuzfahrtschiffes, das nach einem Feuer im Maschinenraum seit vergangenem Montag manövrierunfähig war. Es war Donnerstag früh auf die Seychellen-Hauptinsel Mahe geschleppt worden. Cirka 200 Passagiere flogen zurück in ihre Heimat. Die anderen setzten ihren Urlaub auf den Seychellen fort. (APA)