Wenige Tage nach dem Erscheinen der neuen Sonntagsausgabe der "Sun" ist die Militärkorrespondentin der britischen Zeitung wegen des Verdachts der Bestechung festgenommen worden. Die 32-Jährige soll Beamte für Informationen bezahlt haben. In einer E-Mail an die Mitarbeiter bestätigte der Verlag News International die Festnahme. Sie ist die erste weibliche Militärkorrespondentin der "Sun" und hatte vergangenes Jahr unter anderem aus Libyen berichtet.

Der Verdacht gegen die Journalistin habe sich aus Beweisen ergeben, die die Konzern-interne Untersuchungskommission von Rupert Murdochs News Corporation - dem Mutterkonzern von News International - an Scotland Yard weitergegeben habe.

Zuvor waren bereits insgesamt zehn aktuelle und frühere "Sun"-Mitarbeiter festgenommen worden, weil sie mit illegalen Methoden recherchiert haben sollen. Darunter waren der stellvertretende Chefredakteur und der Chef des Auslandsressorts. Auch ein Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums gehört zu den Verdächtigen. Alle wurden auf Kaution freigelassen, die Verfahren laufen.

Während sich der Skandal zunächst um das mittlerweile eingestellte Murdoch-Blatt "News of the World" gedreht hatte, untersucht die Polizei auch andere Medien auf kriminelle Aktivitäten. Bei der "News of the World" waren über Jahre Handy-Anrufbeantworter etwa von Mordopfern und Prominenten abgehört worden. Murdoch hatte die traditionsreiche Zeitung daraufhin im Sommer 2011 eingestellt. Vergangenen Sonntag brachte er zum ersten Mal den Nachfolger, die Sonntagsausgabe der "Sun", heraus. (APA)