Der Tauchroboter "MARUM-QUEST"

Foto: MARUM, Universität Bremen

Bremen - Eine neue Expedition kündigt das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen (MARUM) an: Ein Jahr nach dem verheerenden japanischen Beben von 2011 begibt sich das Forschungsschiff "Sonne" in die Region des damaligen Epizentrums, um mit Hilfe von Tauchfahrzeugen zu untersuchen, welche Spuren das Megabeben am Meeresboden hinterlassen hat. Ziel der von Gerold Wefer geleiteten Fahrt ist es unter anderem, Messinstrumente im Meeresgrund zu installieren, mit denen sich Entstehung und Verlauf solch großer Beben besser verstehen lassen.

Auf zwei Fahrtabschnitten werden 33 Wissenschafter zunächst mit dem Tauchroboter "MARUM-QUEST" zwei Meeresboden-Observatorien in bereits früher angebrachten Bohrlöchern installieren. Die Seismometer sollen zukünftige Erdbeben genau registrieren. Danach setzen die Forscher das autonome Tauchfahrzeug "MARUM-SEAL" ein, das den Meeresboden in mehr als 2.000 Meter Wassertiefe per Echolot hochgenau kartieren soll. Zudem wird die "Sonne" mehrere Messprofile in der Region des Epizentrums abfahren, die bereits 2004 und 1999 von japanischen Forschern genau vermessen wurden. Durch den Datenvergleich lassen sich die durch das Megabeben verursachten Veränderungen am Meeresboden präzise erfassen.

Auf dem zweiten Fahrtabschnitt ist das Wissenschafterteam unter anderem im Japan-Graben aktiv: Dort beprobt es in über 7.000 Meter Wassertiefe den Meeresboden. Die Analyse der Meeresablagerungen gibt Aufschlüsse darüber, in welchen Mengen Sedimente durch das Erdbeben in den Tiefsee-Graben rutschten. Insgesamt wird die Expedition von 8. März bis 6. April laufen. (red)