Bangkok - Schon 2011 war ein starkes La Niña-Jahr, und heuer wird sich das Wetterphänomen laut norwegischen Experten noch einmal intensivieren. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass es verschwinde, heißt es vom Bjerknes-Zentrum für Klimaforschung der norwegischen Universität Bergen. "Wir hatten diese starke Abkühlung im Jahr 2010, und statt dass es wieder wärmer wurde, blieb eine lange Kaltphase", sagt Bjerknes-Forscher Tore Furevik. "Und es sieht aus, als ob wir nun in eine stärkere La Niña-Phase eintreten."

La Niña, gewissermaßen die Umkehrung des bekannteren El Niño, ist gekennzeichnet durch eine starke Erwärmung der Meeresoberfläche im Westpazifik. Gleichzeitig kühlt sich das Wasser im Ostpazifik vor der südamerikanischen Küste ab. Die Folge sind heftige Passatwinde über dem indonesischen Archipel, aufsteigende heiße Luft sorgt dann in Südostasien und Südchina für intensive Niederschläge.

Ungewöhnlich starke Monsunregenfälle waren mit ein Grund für das Hochwasser in Zentralthailand im Oktober und November des vergangenen Jahres. Etwa 700 Menschen starben, die Schäden belaufen sich Schätzungen zufolge auf über 33 Milliarden Euro. Nun sei die Situation ähnlich der des Vorjahres, sagte Furevik. Das müsse aber nicht bedeuten, dass La Niña erneut Extremereignisse wie die verheerenden Überschwemmungen in Thailand mitverursache - zu komplex sind die Wirkungszusammenhänge im Klimagefüge, um derartige Prognosen zu stellen. (APA/red)