König Lear trifft im Wiener Renaissancetheater (Theater der Jugend) Vorbereitungen für den Generationenwechsel. Shakespeares blutrünstige, von Verrat und Missgunst durchdrungene Tragödie für Kinder und Jugendliche? Warum nicht, dachte sich der deutsche Dramatiker Ulrich Hub und schrieb den Stoff für Kinder ab sechs Jahren um. In Des Königs liebstes Kind fällt kein Henkersbeil, spritzt kein Blut. Das dramaturgische Unterfangen gelingt mittels Reduktion, die Sprache wird mit Witz bereichert. Hub ist auch Regisseur und braucht für die Burganlage Lears nur ein königsrotes Hebepodest mit großem Holzrahmen und eine Drehbühne. Der König will wissen, wer weiter regieren darf und fragt seine drei Töchter Goneril (Sara Livia Krierer), Regan (Karin Lischka) und Cordelia (Tanja Raunig), welche ihn am meisten liebe. Während die älteren den Vater mit Schmeicheleien betrügen, ist ihm die ehrliche Zuneigung seiner jüngsten Tochter nicht genug. Er verbannt Cordelia als Todfeind. Horst Eder schlüpft in die Rolle des eitlen Herrschers, wobei sein Zorn manchmal undifferenziert ausbricht. Die Verstoßene erwägt, sich umzubringen, doch entscheidet sich für ein unschuldsweißes Clownkostüm, in dem sie den Shakespeare'schen Hofnarren ersetzt und unerkannt an den Hof ihres Vaters zurückkehrt. Geht das gut?

Es sind Täuschungs- und Verwirrszenen in bunten Kostümen, die sich in der Burg auf einer stimmungslosen Party und bei Sturm und Regen abspielen. Da ist der anbiedernde Gloster (Sebastian Eckhardt), der seinen geliebten Sohn Edgar (Matthias Hacker) nur allzu gerne an ein royales Fräulein vermählen möchte. Doch er rechnete nicht mit der Gerissenheit des ungeliebten Sohnes Edmund (Joe Ellersdorfer), der am Ende mit einem Feuerwerk so manches zu Fall bringt. (gil)Theater der Jugend: täglich außer sonntags um 16 Uhr, bis 24. März.

König Lear trifft im Wiener Renaissancetheater (Theater der Jugend) Vorbereitungen für den Generationenwechsel. Shakespeares blutrünstige, von Verrat und Missgunst durchdrungene Tragödie für Kinder und Jugendliche? Warum nicht, dachte sich der deutsche Dramatiker Ulrich Hub und schrieb den Stoff für Kinder ab sechs Jahren um. In Des Königs liebstes Kind fällt kein Henkersbeil, spritzt kein Blut. Das dramaturgische Unterfangen gelingt mittels Reduktion, die Sprache wird mit Witz bereichert. Hub ist auch Regisseur und braucht für die Burganlage Lears nur ein königsrotes Hebepodest mit großem Holzrahmen und eine Drehbühne. Der König will wissen, wer weiter regieren darf und fragt seine drei Töchter Goneril (Sara Livia Krierer), Regan (Karin Lischka) und Cordelia (Tanja Raunig), welche ihn am meisten liebe. Während die älteren den Vater mit Schmeicheleien betrügen, ist ihm die ehrliche Zuneigung seiner jüngsten Tochter nicht genug. Er verbannt Cordelia als Todfeind. Horst Eder schlüpft in die Rolle des eitlen Herrschers, wobei sein Zorn manchmal undifferenziert ausbricht. Die Verstoßene erwägt, sich umzubringen, doch entscheidet sich für ein unschuldsweißes Clownkostüm, in dem sie den Shakespeare'schen Hofnarren ersetzt und unerkannt an den Hof ihres Vaters zurückkehrt. Geht das gut?

Es sind Täuschungs- und Verwirrszenen in bunten Kostümen, die sich in der Burg auf einer stimmungslosen Party und bei Sturm und Regen abspielen. Da ist der anbiedernde Gloster (Sebastian Eckhardt), der seinen geliebten Sohn Edgar (Matthias Hacker) nur allzu gerne an ein royales Fräulein vermählen möchte. Doch er rechnete nicht mit der Gerissenheit des ungeliebten Sohnes Edmund (Joe Ellersdorfer), der am Ende mit einem Feuerwerk so manches zu Fall bringt. (gil, DER STANDARD - Printausgabe, 29. Februar 2012)