Das LG Optimus Vu bietet ein 5-Zoll-Display im Seitenverhältnis 4:3.

Foto: Birgit Riegler

Zum Lesen von News und E-Books ist die Display-Größe angenehm, in die Hosentasche passt das Vu aber kaum mehr.

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Wie bei Samsungs Galaxy Note ist ein Stift vorhanden, der jedoch ein weniger natürliches Schreiberlebnis bietet. 

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Die Rückseite des Vu wirkt wenig hochwertig.

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Nicht Fisch, nicht Fleisch - oder doch beides? So könnte man den gegenwärtigen (noch etwas leisen) Trend zu Geräten beschreiben, die größer als ein Smartphone sind, aber doch nicht groß genug, um als vollwertiges Tablet zu gelten. Vorgemacht hat es Samsung mit dem Galaxy Note, das sich am Markt gut verkauft. LG hat nun mit dem Optimus Vu nachgezogen. Der WebStandard konnte auf dem Mobile World Congress einen ersten Blick auf den Android-Hybrid werfen.

Ausstattung

Angetrieben wird das Optimus Vu von einem auf 1,5 GHz getakteten Dual-Core-Prozessor - auf den schnellen Tegra-3-Chip muss man bei diesem Gerät verzichten. Unterstützt wird die CPU von 1 GB Arbeitsspeicher, der interne Speicher beträgt 32 GB. Der Akku ist mit 2.080 mAh stark ausgefallen, was angesichts des großen Displays auch durchaus notwendig sein dürfte. Eine 8-Megapixel-Kamera auf der Rückseite und eine 1,3-Megapixel-Kamera frontseitig sowie LTE sind ebenfalls mit an Bord.

Display-Riese

Das Highlight des Optimus Vu ist das 5 Zoll große IPS-Display, das ein etwas ungewöhnliches Seitenverhältnis von 4:3 besitzt. Das Display ist kontrastreich, hell und bietet eine Auflösung von 1.024 x 768 Pixeln. News und E-Books zu lesen fällt auf dem Vu komfortabel aus.

Frage nach Akkulaufzeit und Drittanbieter-Apps

Wie lang der Akku mit dem riesigen Display tatsächlich durchhält, konnte im kurzen Hands-on auf der Messe nicht eruiert werden. Ob Apps von Drittanbietern auf einem Display mit diesem Format korrekt angezeigt werden, blieb bei dem kurzen Hands-on ebenfalls eine offene Frage.

Mit Stift

Wie beim Note ist auch ein Stift vorhanden und LG hat eine Reihe von Features integriert, die einen Notizblock überflüssig machen sollen. So gibt es eine Notizbuch-Anwendung, in der man nicht nur handschriftliche Texte festhalten, sondern auch unkompliziert Fotos integrieren kann. Als Nutzer fühlt man sich schnell an Evernote erinnert, allerdings fehlen bei LGs App die Synchronisierungs-Funktionen für andere Geräte. Wie beim Note kann man auch einen Screenshot anfertigen und mit eigenen Kritzeleien versehen.

Natürlicheres Schreiberlebnis am Note

Im Vergleich zu Samsungs Notizblock-Tablet, das auf dem Mobile World Congress in neuer 10.1-Zoll-Variante zu sehen war, ist das Schreibgefühl am Vu jedoch weniger natürlich. Der Stift ist nicht drucksensitiv, weniger genau, und einen "Radiergummi", um das Geschriebene oder Gezeichnete schnell zu löschen, gibt es auch nicht.

Design

Das Vu liegt trotz der Gehäusemaße von 139,6 x 90,4 x 8,5 Millimeter überraschend gut in der Hand. Tippen mit beiden Händen (mit den Daumen) fällt leicht. Einfach mal schnell in der Jacken- oder Hosentasche verstauen oder mit einer Hand bedienen kann man das Vu mit dieser Größe jedoch nicht. Die Rückseite aus angerautem Plastik läuft zwar nicht Gefahr, durch Fingertapper eingesudelt zu werden - hochwertig wirkt sie allerdings nicht.

Android 4.0 - kommt später

Im März kommt das Vu in Asien zunächst noch mit Android 2.3 Gingerbread und Interface-Anpassungen seitens LG auf den Markt. LG verspricht kurz danach ein Update auf 4.0 Ice Cream Sandwich.

 

Angesichts des Erfolgs von Samsungs Galaxy Note scheint für Geräte dieser Größe durchaus ein Markt vorhanden zu sein. Das Optimus Vu dürfte vor allem Nutzer ansprechen, die zum Schreiben (auf der virtuellen Tastatur) und Lesen kein Tablet mitschleppen möchten, denen aber aktuelle Smartphone-Displays zu klein sind. Die Stifteingabe ist ein interessantes Zusatzfeature, kann aber mit Samsungs Version nicht mithalten. Wann das Android-Gerät in Europa erhältlich sein wird, steht noch nicht fest. (Birgit Riegler aus Barcelona, derStandard.at, 10.3.2012)