Für Dienstagvormittag hat der Kabarettist Werner Brix zu einer "Kreuzigung am Triple-A vor dem Parlament" eingeladen. Mit der Aktion will er "auf die Situation eines Großteils der KleinstunternehmerInnen aufmerksam machen, die sich durch dieses Sparpaket noch mehr verschlechtert".

Dienstag, 10.50 Uhr: Werner Brix trifft letzte Sicherheitsvorkehrungen. Seine Ankündigung, er werde sich vor dem Parlament auf einem Triple-A kreuzigen, lockte trotz einsetzenden Regens einige JournalistInnen und Schaulustige zur Ringstraße.

derStandard.at/Sebastian Fellner

Das hölzerne AAA steht. Brix macht sich derweil bereit und schlüpft - gemeinsam mit zwei MitaktionistInnen - in einen Staubschutzanzug. "Der Verlust des AAA war Auslöser für das Sparpaket der Regierung", sagt der Kabarettist. Er möchte mit der Aktion auch den Einfluss der Ratingagenturen hinterfragen.

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Nägel liegen bereit – wie weit wird Brix' Aktionismus gehen? Der Künstler ist Mitglied der Gruppe "Amici delle SVA" (Sozialversicherungsanstalt, Anm.), die sich auf Facebook formiert hat und für eine leistbare Sozialversicherung eintritt (derStandard.at berichtete).

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"Diejenigen, die am wenigsten Umsatz machen, zahlen am meisten ins SVA-System ein", sagt Brix. Über 300.000 Ein-Personen-Unternehmen gibt es in Österreich. 10.900 Euro beträgt ihr Median-Jahreseinkommen.

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Der Kabarettist hilft seinen MitstreiterInnen auf die Holz-As.

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Gänzlich schwindelfrei dürfte diese Aktionistin nicht sein. Auf ihrem Schutzanzug steht "EPU" - es geht um Ein-Personen-Unternehmen, deren hohen Beitrag ins SVA-System Brix kritisiert. Durch das Sparpaket und die darin enthaltene Erhöhung der Pensionsvorauszahlungen würde sich die Situation der Kleinstunternehmen verschlechtern.

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Ohnehin würde die Höchstbeitragsgrundlage umsatzschwache Unternehmen überverhältnismäßig belasten, sagt Brix.

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Schlussendlich hat sich auch Brix selbst aufs A-förmige Kreuz begeben. Zu dritt wird einige Minuten theatralisch für die FotografInnen posiert. Gut vertreten fühlen sich die EPUs der "Amici delle SVA" von niemandem. "Die Wirtschaftskammer hat sich als sehr schwachmatisch geoutet", sagt Brix in Bezug auf Verhandlungen mit Regierung und SVA.

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Man sei schon lange mit der SVA in Verhandlungen, so Brix. Mit dem Sparpaket der Regierung seien jedoch alle Ergebnisse unter den Tisch gefallen.

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Brix fordert in erster Linie eine Berücksichtigung von EPUs und Klein- und Mittelunternehmen. Langfristig wünscht er sich ein bedingungsloses Grundeinkommen. (sab, derStandard.at, 28.2.2012)

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