Wir sind ja so was von verweichlicht heutzutage. Kaum kommt Sibirien auf Besuch nach Österreich, schon heizen wir wie wild, um die Illusion am Leben zu erhalten, wir befänden uns in Italien oder sonstigen bacherlwarmen arkadischen Gefilden.

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Bei den modernen Dieseln dauert's zwar ein bisserl, bis die linden Lüfte erwachen, aber dann.

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Ja, und da hätten wir uns beim Testen des Tiguan 2,0 TDI mit 7-Gang-DSG und Allrad gedacht, der Verbrauch würde dramatisch hinaufschnalzen bei dem vielen Heizen, und dann stand da am Bordcomputer doch nur ein Wert knapp über sieben Liter auf 100 km: Respekt!

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Na gut, steht ja auch das schöne niederdeutsche Spritsparkürzel BMT, Blue Motion Technology, im Taufschein, der Name verpflichtet.Stilistisch wurde VWs eierlegende Wollmilchsau auf Vordermann gebracht, die optischen Sollbruchstellen außen wurden geglättet in Richtung aktueller kristalliner Formensprache.

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Heraus kam ein SUV viel näher am großen Bruder Touareg, und das ist gewiss nicht ungewollt, Draufgängertum sieht aber nach wie vor anders aus.

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Der Tiguan fährt sich völlig problemlos, ja: kurvenwillig, ganz wie ein Pkw, Handling und Fahrwerk sind eine Schokoladenseite. Nur die Übersichtlichkeit nach hinten ist nicht überragend. Aber dafür gibt's ja Piepserl zum Distanzabschätzen beim Einparken.

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Innen versprühen klobige Mittelkonsole und Lüftungsdüsen den spröden Charme des Golf Plus - allerdings sind Materialauswahl und -anmutung tadellos, dunkles Leder und Kunststoffe wirken hochwertig.

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An Ablagen jedweder Größe für jedweden Zweck herrscht kein Mangel, alles bis ins Detail durchdacht. Der Tiguan bleibt ein in hohem Maß unauffälliges Auto, das in der Summe seiner Eigenschaften besticht, er gibt sich einfach nirgendwo eine Blöße. Aber auch das ist typisch VW. (Andreas Stockinger/DER STANDARD/Automobil/24.2.2012)

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