Mitten in seiner Übernahmeschlacht mit PeopleSoft (siehe dazu "PeopleSoft-Vorstand weist Oracle-Angebot zurück") präsentiert Oracle sein Finanzergebnis für das Geschäftsjahr 2002/03. Der Softwarekonzern schneidet dabei deutlich besser ab, als es die Analysten an den Aktienmärkten erwartet haben. Im vierten Quartal konnte das Unternehmen sein Nettoeinkommen gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 31 Prozent auf 858 Millionen Dollar steigern. Der Umsatz in den letzten drei Monaten des Geschäftsjahres konnte dagegen nur geringfügig um zwei Prozent auf 2,83 Milliarden Dollar erhöht werden. Der Gewinn pro Aktie lag mit 16 Cent zwei Cent über den Prognosen der Analysten.

Rückläufig

Oracle konnte in den vergangenen Monaten nach eigenen Angaben vor allem bei den Updates von bestehenden Lizenzen zulegen wahrend die Umsätze bei Neulizenzen nur geringfügig zunahmen und das Servicegeschäft sogar um elf Prozent zurückging. Im Ganzjahresergebnis verzeichnete Oracle eine Zunahme bei seinem Nettogewinn um vier Prozent auf 2,31 Milliarden Dollar. Der Umsatz schrumpfte allerdings um zwei Prozent auf 9,5 Milliarden Dollar.

Geprägt

Oracle-CEO Larry Ellison freute sich vor allem über die gute Leistung im Geschäft mit Applikationen in einem Quartal, das von Ängsten um SARS und den Irakkrieg gezeichnet war. "Wir konnten hier unsere Umsätze halten, während wichtige Mitbewerber große Einbrüche hinnehmen mussten", erklärte Ellison, um dann noch einen Seitenhieb auf den widerspenstigen Übernahmekandidat PeopleSoft anzubringen. "PeopleSofts Umsatz bei Neulizenzen ging im vergangenen Quartal um 39 Prozent auf 80 Millionen Dollar zurück. Unser Wachstum kommt auch daher, dass wir PeopleSoft bei vielen Großkunden zu ersetzen beginnen." (pte)