Ein aktueller Entwurf für "Boot to Gecko", im Video ist der derzeitige Stand der Entwicklung zu sehen.

Grafik: Mozilla

Schon im vergangenen Sommer hat Softwarehersteller Mozilla Pläne für ein eigenes mobiles Betriebssystem durchblicken lassen, nun scheint sich dieses langsam seiner Fertigstellung zu nähern. Im Rahmen des derzeit in Barcelona abgehaltenen Mobile World Congress zeigte das Unternehmen eine Demonstration der Oberfläche von "Boot to Gecko", das zugehörige Video hat man mittlerweile auf Youtube gestellt.

Web Apps

Ziel des Projekts ist es allerdings weniger einen direkten Konkurrenten zu Android und Co. zu schaffen, sondern für die Vorteile von offenen Web-Apps zu werben. Statt des "Lock-In" auf die App-Stores einzelner Hersteller sind Web-Apps in simplem HTML5 samt einigen wenigen Meta-Informationen gehalten, laufen theoretisch also auf allen aktuellen Plattformen.  "Boot to Gecko" ist insofern nur ein Puzzlestück auf dem Weg zu diesem größeren Vorhaben.

Dabei darf sich Mozilla über die Unterstützung einige Branchengrößen freuen, etwa Softwarehersteller Adobe oder Chip-Produzent Qualcomm. Aber auch bedeutende Telekommunikationsanbieter sind mit an Bord, darunter die spanische Telefonica, die noch dieses Jahr die ersten "offenen Web Devices" anbieten will. Von Seiten der Deutschen Telekom sollen gar Entwicklungsressourcen für "Boot to Gecko" gestellt werden.

Gaia

Die mobile Plattform basiert auf einem Linux-System, mit Gaia nutzt man allerdings eine eigene Oberfläche, die konsequenterweise ebenfalls vollständig in HTML5 und Javascript realisiert ist. Den allergrößten Teil des Codes - Mozilla spricht von 95 Prozent - teilt man sich mit dem mobilen Firefox.

Marketplace

Bereits vor wenigen Tagen hat der Softwarehersteller Tests für den "Mozilla Marketplace" gestartet, auf dem künftig entsprechende Web Apps gelistet werden sollen. Der offizielle Startschuss soll im Laufe des Jahres erfolgen. (apo, derStandard.at, 27.02.12)