"Terra Nova" ab Montag.

Foto: Twentieth Century Fox Film Corporation.

Kommt es zum Thema Umweltschutz, ist bei TV und Kino aus US-Produktion die Apokalypse nicht weit. Die von Steven Spielberg produzierte Sci-Fi-Serie "Terra Nova" macht da keine Ausnahme: Im Jahr 2149 ist dort vom blauen Planeten nicht viel übrig. Tiere und Pflanzen sind verschwunden, Luft kann nur durch Filter geatmet werden. Die Überbevölkerung führt zu strenger Geburtenkontrolle, "unerlaubte" Kinder werden hart geahndet. Eine Dystopie wie aus dem Bilderbuch.

Allerdings wär's fad, gäbe es nicht Hoffnung: Der Gegenentwurf, das Utopia, der Neuanfang, Terra Nova, liegt diesmal aber nicht auf einem fernen Planeten, am Meeresgrund oder im Umdenken der Menschheit, sondern in der Vergangenheit, sehr weit in der Vergangenheit: Ein Portal bringt Kolonisten "one-way" 85 Millionen Jahre zurück in die Kreidezeit, auf eine von Urzeitpflanzen überwucherte und von Riesenechsen bevölkerte Erde. Viel mehr "Going green" geht nicht. Bequemerweise hat nichts, was in dieser Zeit geschieht, Auswirkungen auf die Zukunft der Erde.

Folge für Folge stellt der hiesige Dschungel nun neue Problemstellungen an die zugewanderte Ureinwohnerschaft. Es gilt das frühe Ökosystem zu erforschen und kriegerische Probleme mit der vor Ort gebildeten bösen Fraktion zu lösen. Zwischendurch wird auf Saurier geballert. Als Mischung aus Star Trek und Jurassic Park wäre das ganz nett anzusehen. Wäre.

Die Freude am Urzeit-Abenteuer wird nämlich von rührig-penetranter Heile-Welt-Propaganda am Beispiel des überaus gelungenen Familienlebens der Hauptfigur verdorben. Polizist und Familienoberhaupt Jim Shannon hat die Urmoral offenbar mit dem Löffel gefressen. (Alois Pumhösel/DER STANDARD; Printausgabe, 27.2.2012)