Salzburg - Im Salzburger Lungau hätte in der Nacht auf Samstag ein von einer Felswand herabstürzender Felsblock beinahe ein Wohnhaus getroffen. Der rund vier bis fünf Kubikmeter große Brocken hatte sich gegen 5.00 Uhr in der Gemeinde Muhr gelöst und war rund 100 Meter über einen Steilhang gedonnert. In der Nähe des Hauses, in dem eine Familie mit zwei kleinen Kindern wohnt, krachte der Fels gegen eine im Herbst stillgelegte Trafostation der Salzburg AG und zerstörte diese komplett, schilderte Balthasar Laireiter, der Leiter der örtlichen Bergrettung.

Der Zwischenfall ereignete sich bereits gegen 5.00 Uhr. Wäre der Felsbrocken nur rund 30 Meter östlich talwärts gestürzt, hätte er genau das Wohnhaus erwischt, sagte der Bergretter. "Die Trafostation hätte im Frühjahr ohnedies abgebrochen werden sollen, jetzt hat der Fels die Arbeit erledigt."

Bergrettung verständigt

Nach dem Felssturz bestand die Gefahr, dass sich aus der Abbruchstelle weitere Felsen lockern und abstürzen, weshalb am Vormittag die Bergrettung verständigt wurde, die seither den gesamten Bereich abklopft, um lockeres Material auszuschlagen. "Da sind immer noch Brocken mit einem halben bis dreiviertel Kubikmeter dabei", so Laireiter.

Zur Sicherung hat die Feuerwehr weiter unterhalb Bäume geschlägert und quergelegt, um das abstürzende Material aufzufangen. Insgesamt waren rund 15 Helfer von Bergrettung und Feuerwehr im Einsatz. Der Bergrettungschef erwartete, dass zumindest die gröberen Arbeiten noch am Samstag abgeschlossen werden können. Die Muhrer Landesstraße muss auf einem Abschnitt von rund 300 Metern wechselseitig gesperrt werden. (APA)