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Erdgas ist auch keine endgültige Lösung für das Energieproblem.

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Da uns Elektroautos nicht nur von der Reichweite her erhebliche Einschränkungen auferlegen, sondern auch in ihrer Energiebilanz nicht zwingend umweltfreundlicher sind als mit fossilen Kraftstoffen betriebene Vehikel, haben natürlich auch andre Antriebsarten nach wie vor eine Chance. Mit dem großen Spektrum an Gasantrieben dürfte der E-Mobilität noch ein bedeutender Kontrahent erwachsen.

Es scheint natürlich jetzt nicht sinnvoll, Benzin und Diesel einfach durch Erdgas zu ersetzen, auch wenn es ein bisschen umweltfreundlicher ist. Das könnte sogar zu fatalen Entwicklungen führen, an deren Gipfel die Gewinnung von Erdgas durch Fracking im Marchfeld stehen würde, eine Methode, die sich schon in den USA als extrem umweltzerstörend herausgestellt hat.

Es geht um eine ganz andere, viel größere Überlegung: Das Stichwort lautet Methan. Methan ist nämlich Hauptbestandteil von Erdgas genauso wie von Biogas. Man kann es aus unterschiedlichsten Quellen gewinnen und dann auch noch mit Wasserstoff mischen oder überhaupt in einem überschneidenden Prozess mit Wasserstoff herstellen.

Man denke hier etwa an die zugegebenermaßen etwas fantastisch klingende Idee, die derzeit von Audi ventiliert wird, wonach man Wasserstoff aus Windkraft gewinnen will und dann mit CO2 aus der Atmosphäre zu Methan (CH4) umwandeln möchte. Klingt jedenfalls deutlich sympathischer, als CO2 irgendwo im Untergrund zu bunkern, um es aus der Atmosphäre zu entfernen und die sichere Katastrophe für spätere Generationen zu konservieren. Der Kern ist immer, dass hinter jeder Technologie auch Umweltfallen lauern. Weniges ist per se gut oder schlecht. Es kommt meist darauf an, wie man im Detail verfährt. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/24.2.2012)